Seilbahnbauer hat Großauftrag an Land gezogen

Der Seilbahnbauer Ludwig Steurer Maschinen und Seilbahnbau GmbH & Co KG in Doren hat den größten Einzelauftrag seit Bestehen des Unternehmens an Land gezogen. Steurer wird eine Verbindungsbahn für die Schweizer Skigebiete Arosa und Lenzerheide errichten.

Wie Geschäftsführer Roland Fritz gegenüber der Wirtschaftspresseagentur erklärte, handele es sich bei der Verbindungsbahn um eine Großpendelbahn mit zwei Kabinen, die jeweils eine Transportkapazität von 150 Personen haben werden. Das Auftragsvolumen beziffert Fritz mit mehr als zehn Millionen Euro.

Die beiden Gondeln fahren auf zwei Tragseilen und besitzen jeweils ein eigenes Zugseil, wodurch sie voneinander unabhängig gefahren werden können. Dadurch verhindere man seilbahntechnisch, dass beide Gondeln gleichzeitig am tiefsten Punkt zwischen den beiden rund 1.800 Meter voneinander entfernten Bergstationen sind und der Energieverbrauch für das „Hinauffahren“ aus dem durchhängenden Seil zu hoch wird. „Durch ein zeitversetztes Fahren können wir die Bremsenergie der einen Gondel für eine gewisse Zeit für den Antrieb der anderen Gondel verwenden“, so Fritz.

Umsetzung im ersten Halbjahr 2013

Mit der Umsetzung des Bauvorhabens der Arosa Bergbahnen AG rechnet Fritz im ersten Halbjahr 2013. Im besten Fall könne die neue Verbindungsbahn dann im Dezember 2013 den Betrieb aufnehmen. Derzeit befinde man sich in der Planungs- und Einreichungsphase. Abgewickelt wird der Großauftrag über die 2009 gegründete Schweizer Tochterfirma Steurer Seilbahnen AG in Glarus.

Auftrag für Seebühne der Bregenzer Festspiele 2013

Neben dem neuen Großauftrag in der Schweiz sei Steurer derzeit auch mit einem Teilumbau der Dachstein-Südwandbahn und der Modernisierung von anderen Seilbahnen beauftragt. Dazu komme erneut ein Auftrag der Bregenzer Festspiele für das neue Seebühnenbild der Mozart-Oper „Zauberflöte“, die im Sommer 2013 aufgeführt wird. Erste Komponenten für die neue Seebühne seien bereits in Fertigung, so Fritz.

Umsatz in der Gruppe bei etwa 6,5 Millionen Euro

Der Seilbahnbauer Steurer ist auf die Entwicklung und Herstellung von Pendelbahnen für unterschiedlichste Einsatzzwecke spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt in Doren 40 Mitarbeiter, die Schweizer Tochterfirma beschäftigt noch einmal fünf Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Gruppe einen Umsatz von annähernd 6,5 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der im Projektgeschäft üblichen Schwankungen sei das Geschäftsvolumen damit in den vergangenen Jahren stabil gewesen. Mit der Ertragssituation zeigte sich Fritz zufrieden, Detailzahlen wurden nicht genannt.

Nur soviel: Steurer habe in den vergangenen Jahren stets Gewinne erwirtschaftet. Vom Standort Doren werden die Märkte Österreich und Deutschland betreut, die Schweizer Tochterfirma ist neben der Schweiz auch für die nichtdeutschsprachigen Exportmärkte wie etwa Slowenien zuständig. Der Fokus bei den Exportmärkten liege jedoch eindeutig auf der Schweiz, sagte Fritz.

Der Maschinen- und Seilbahnbauer befindet sich seit Ende 2008 mehrheitlich im Besitz von Johannes Bereuter, dem Enkel des langjährigen geschäftsführenden Alleineigentümers Johann Steurer.