Bahn: Bregenz soll Knotenpunkt werden

Geht es nach den Plänen von deutschen und Schweizer Politikern, soll das Eisenbahnnetz um den Bodensee bald ausgebaut werden. Bregenz soll dabei Verkehrsknotenpunkt werden. Bauunternehmer Hubert Rhomberg sieht im Personenverkehr Chancen für die Stadt.

Bislang ist das Eisenbahnnetz im Allgäu und in Südbayern alles andere als optimal ausgebaut. Geht es aber nach dem Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, soll die Strecke St. Gallen - Bregenz - Stuttgart mit dem Zug künftig in zweieinhalb Stunden zu bewältigen sein. Bisher sind es mehr als dreieinhalb Stunden.

Elektrifizierung notwendig

Dafür notwendig wäre die komplette Elektrifizierung und auch der Ausbau des Streckennetzes. Die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm und die geplante Elektrifizierung der Südbahn sowie die Einführung der S-Bahn St.Gallen 2013 sollen zu dieser Verkürzung führen. Außerdem soll bis Ende 2015 zwischen St.Gallen und Konstanz ein stark beschleunigtes neues Zugsangebot im Zweistundentakt eingeführt werden. Bei einem Treffen mit Ostschweizer Politikern am Freitag stieß Kretschmann mit seinen Plänen auf offene Ohren.

Bei den Überlegungen, das Eisenbahnnetz im süddeutschen Raum und im Bodenseegebiet bis nach St. Gallen auszubauen, spielt Bregenz als Verkehrsknotenpunkt im Dreiländereck eine zentrale Rolle. „Für den Kanton St.Gallen hat Bregenz als ‚trinationaler‘ Verkehrsknotenpunkt mit Direktverbindungen nach München, Stuttgart und Innsbruck eine große Bedeutung“, hieß es nach dem Treffen von Schweizer Seite.

Rhomberg: „Aufwertung für Bregenz“

Der Vorarlberger Bau- und Bahnbauunternehmer Hubert Rhomberg, sagte am Freitag in „Vorarlberg heute“, der Ausbau der deutschen Achse werde in den nächsten Jahren zu Zuwächsen in Vorarlberg führen. Für Bregenz werde das eine Aufwertung bedeuten, weil man in eineinhalb Stunden nach Zürich komme.

Für die Personenzüge sei das Streckennetz derzeit ausreichend, so Rhomberg. Problematisch könne aber der Güterverkehr werden, den es im Moment nachts durch Vorarlberg nicht gebe. Sollten die Deutschen ihren Güterverkehr dann aber vermehrt über diese Strecke führen, weil sie sich ein Drittel des Weges und den Weg über den Brenner sparen - für diesen Fall sei eine langfristige Planung notwendig.

Dritte Pfänderröhre oder Tunnel beim Bahnhof

Die beste Lösung wäre dann für Rhomberg, Bregenz als Personenverkehrsknotenpunkt zu behalten und die Güterzüge anders zu führen. Ansonsten gebe es zwei Möglichkeiten: „Entweder wir fahren mit dem Güterzug von Wolfurt durch den Pfändertunnel und bauen dort eine dritte Röhre neben der Autobahn oder wir machen eine Tieflage beim Bahnhof Bregenz“. Der geplante Neubau des Bahnhofes würde laut Rhomberg auch das ermöglichen.

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Video: Bauunternehmer Hubert Rhomberg im Gespräch mit Moderator Christoph Waibel