Pflegekräftemangel: Land sucht Lösungen

Mit einer Analyse will das Land den drohenden Personalmangel in der Pflege verhindern. Bis im Herbst sollen Maßnahmen gefunden werden, um die Qualität in der Pflege zu halten. Kritik am Vorgehen wird durch die Gewerkschaft der Privatangestellten laut.

Der Pflege in den Heimen und im ambulanten Bereich droht ein Personalmangel, wenn keine wirksamen Maßnahmen gefunden werden. Denn eine Pensionierungswelle steht an, teils müssen jetzt schon Überstunden geleistet werden. Das Land will nun bis Herbst Gegenmaßnahmen gefunden haben.

Erhebungen im Gange

Ein Expertengespräch bei den Landesräten Greti Schmid (ÖVP) und Christian Bernhard (ÖVO) zeigte den Ernst der Lage. Alle, die wirklich etwas mit Pflege zu tun haben, waren an einem Tisch vereint, sagt Philipp Graninger, Vorsitzender des Landesverbandes der Heim- und Pflegeleitungen. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden nun Gehaltssituation, Ausbildungs-Notwendigkeiten und Qualitätsstandard genau erhoben.

Aufgrund dieser Ergebnisse könne man dann Maßnahmen ergreifen, um einen Pflegekräftemangel zu verhindern, sagt Graninger. Wichtig sei vor allem, dass dieses Vorhaben vom Gesundheits- und vom Sozialressort in der Landesregierung gemeinsam getragen würden.

Scharfe Kritik erntet das Expertengespräch von Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Es stimme einfach nicht, dass alle, die wirklich etwas mit Pflege zu tun haben, beim Gespräch dabei gewesen seien. Die wirklich Betroffenen, nämlich die Arbeitnehmer, seien nicht einmal eingeladen worden, so Heinzle. Außerdem müsse der Gehaltsunterschied zwischen diplomierten Spitals- und Pflegeheimangestellten nicht extra eruiert werden. Es sei längst bekannt, dass dieser eklatant sei und dringendst angeglichen werden müsste.