Fast der halbe Wald von Wild verbissen

Der Vorarlberger Waldverein ist angesichts des hohen Wildverbisses in Sorge. 45 Prozent der Vorarlberger Waldfläche sind beschädigt. Befürchtet wird, dass Holz als Energieträger gar nicht mehr nachhaltig genutzt werden kann.

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Die österreichweite Woche des Waldes, die derzeit läuft, steht diesmal unter dem Motto „Der Wald ist heiß“. Eigentlich geht es dabei um Holz als Energieträger, dem eine immer größere Bedeutung zukomme. Doch der Vorarlberger Waldverein hat die Woche zum Anlass genommen, um auf das Problem Wildverbiss aufmerksam zu machen. Laut Obmann Arnold Hirschbühl sind 45 Prozent der Waldfläche durch den Verbiss von Hirschen, Rehwild und Gamswild so beschädigt, dass dort Jungwald nicht aufkommen kann.

Wildverbiss ist Sicherheitsproblem

Das ist nicht nur ein Problem für das Ökosystem Wald sondern auch für die Sicherheit, so Hirschbühl. Steuergelder müssen in Lawinenverbauungen investiert werden, weil der Schutzwald nicht funktioniere.

Laut Forststrategie des Landes sollte der Anteil der Flächen, auf denen eine Verjüngung des Waldes möglich ist, bis 2018 auf 70 Prozent erhöht werden. Für die Vertreter des Waldvereins eine illusorische Vorstellung.

Bauprojekte verschärfen die Situation

Das Problem des hohen Wildbestandes werde durch Projekte wie Skigebietsverbindungen noch verschärft, sagt Hirschbühl: „Der Lebensraum des Wildes ist durch touristische Erschließungen kleiner geworden, der Wildstand aber hat sich erhöht - so wird es langsam eng.“ Es führe kein Weg daran vorbei, den Wildstand zu reduzieren. Manche Jäger müssten eben verstehen lernen, dass Wald und Wild ein ökologisches System bilden.

Mitverantwortlich seien aber auch die Waldbesitzer. Mit einer Verjüngung des Waldes müsse sofort begonnen werden, so Hirschbühl, denn für Verbesserungen brauche es 20 bis 30 Jahre.