Explosion: Betroffenheit nach Tod von Lehrling

Die Explosion im Liebherr-Werk in Nenzing am Dienstag forderte ein 18-jähriges Todesopfer und acht weitere Verletzte. Die Belegschaft des Unternehmens zeigt sich tief betroffen über das Unglück, dessen Ursache bislang völlig unklar ist.

Der 18-jährige Lehrling wurde bei der Explosion am Dienstagnachmittag im Liebherr-Werk in Nenzing so schwer verletzt, dass er in eine Spezialklinik für Brandverletzungen ins deutsche Murnau (Bayern) geflogen werden musste. Dort erlag er in der Nacht auf Mittwoch seinen schweren Brandverletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Anteilnahme gilt Angehörigen

Die Liebherr-Belegschaft ist nach der dem Tod des 18-Jährigen tief betroffen, wie Geschäftsführer Manfred Brandl erklärt. Man habe 120 Lehrlinge und jeder kenne jeden. Der Verstorbene war im ganzen Team sehr beliebt. Heuer hätte er seinen Lehrabschluss gemacht.

Die Anteilnahme gelte jetzt den Angehörigen und der Familie, der man Unterstützung zukommen lassen wolle, sagt Brandl. Die Unfallursache sei aber noch unklar - erst wenn man wisse, was tatsächlich passiert sei, könnten Haftungsfragen diskutiert werden.

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Audio: Geschäftsführer Manfred Brandl

Noch vier Opfer im Krankenhaus

Bei der Explosion wurden außerdem acht weitere Menschen verletzt - vier Personen wurden ins LKH Feldkirch gebracht, drei ins LKH Bludenz. Zudem zog sich ein Feuerwehrmann Blessuren zu. Laut Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft befanden sich am Mittwoch noch vier der Explosionsopfer in stationärer Behandlung. Es gehe ihnen aber bereits besser.

Liebherr nach Explosion

ORF

Auf dem Liebherr-Gelände am Tag nach der Explosion

Schülerinnen besichtigten zum Unfallzeitpunkt Betrieb

Unter den Verletzten waren auch Schülerinnen der Mittelschule Nenzing, die den Betrieb zum Unfallzeitpunkt besichtigten. Von fünf Mädchen, die Zeugen der folgenschweren Explosion wurden, zogen sich vier Rauchgasvergiftungen, Brandverletzungen und Prellungen im Gesicht zu. Aufgrund der großen Hitze wurden ihre Haare versengt.

Die 14-jährige Katharina blieb unversehrt. Beim Vorfall habe es einen „Schnall“ getan, Feuer und Rauch seien aufgestiegen. Die Schülerin habe, wie sie erzählt, einer Freundin geholfen, die aus dem Mund geblutet habe.

Schulpsychologe arbeitet Erlebnisse mit Schülern auf

Drei der Schülerinnen waren am Mittwochvormittag noch im Krankenhaus, eines der Mädchen musste aufgrund der Wucht der Explosion vom Zahnarzt behandelt werden.

Am Mittwoch habe ein Schulpsychologe die Erlebnisse mit den Mitschülern aufgearbeitet, sagt Mittelschul-Direktor Heinz Tinkhauser.

Explosion in der Lehrlingslackierbox

Die Unglücksursache ist noch unbekannt. Die Explosion ereignete sich am Dienstag gegen 15.25 Uhr in der Lehrlingslackierbox des Unternehmens. An diesem Tag wurden aufgrund des Besuchs der Schüler allerdings keine Arbeiten in der Lackierbox durchgeführt.

Neben der örtlichen Polizei ermittelten auch das Landeskriminalamt sowie Beamte des Koordinierten Kriminaldienstes Bludenz sowie des Bundeskriminalamts. Nähere Erkenntnisse seien frühestens am Donnerstag zu erwarten, heißt es.

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