Entgleisung: Störung war Ursache

Nach ersten Untersuchungen gehen die ÖBB davon aus, dass eine Störung an der Schienenfahrbahn die Zugsentgleisung am Dienstagabend bei Braz verursacht hat. Es befanden sich 150 Fahrgäste im Zug, verletzt wurde niemand.

Diese Art von Schienenbruch sei sehr selten, sagt ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel, sie komme nur alle 15 Jahre vor. Das gebrochene Stück werde in ein Labor eingeschickt, um die Ursache des Bruches zu untersuchen.

Laut ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel könnte Materialermüdung an einer der Schienen die Ursache für die Störung und die Entgleisung eines Railjets auf der Arlbergbahnstrecke gewesen sein. Um die Waggons wieder auf die Gleise zu stellen, wurde ein Schienenkran aus Wels angefordert. Den ÖBB-Mitarbeitern stünden angesichts der Schneemassen schwierige Arbeiten bevor, so Zumtobel. Ein Fahrbetrieb sei am Mittwoch sicher nicht möglich, frühestens am Donnerstag könnten wieder Züge fahren.

Für Bahnkunden ist ein Schienenersatzverkehr mit ÖBB-Postbussen zwischen Landeck und Bludenz eingerichtet worden.

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Garnitur begann plötzlich zu „holpern“

Der Zug war am Dienstag in Zürich um 16.40 Uhr planmäßig abgefahren und sollte Mittwoch um 0.44 Uhr in Wien ankommen. Gegen 18.35 Uhr entgleiste der ÖBB-railjet 363 auf der Arlbergbahnstrecke bei Braz auf offener Strecke. Die Garnitur begann zwischen Bludenz und dem Arlberg plötzlich zu „holpern“, Gläser zerbrachen, der Zug kam schließlich etwas schief zum Stillstand, wie Augenzeugen berichteten. Neben dem Steuerwagen an der Zugspitze sind weitere zwei Waggon aus den Schienen gesprungen, wie die ÖBB informierten.

Schließlich wurde eine Ersatzgarnitur zur Entgleisungsstelle gefahren, die Passagiere stiegen um und wurden mit dem Ersatzzug zurück nach Bludenz transportiert und von dort mit Bussen über den Arlberg gebracht.

Extreme Bedingungen könnten Bruch verursacht haben

Die im heurigen Winter extremen Bedingungen am Arlberg könnten laut Zumtobel den Schienenbruch an einem der Stöße verursacht haben. Noch am Mittwoch werde ein ÖBB-Infrastrukturexperte die Unfallstelle begutachten, erst nach seiner Beurteilung stünden Ursache und Schadensausmaß fest. Am Dienstagabend habe man einen der Waggons, der mit einer Achse noch auf den Schienen stand, wieder aufgegleist und mit zwei weiteren Waggons abtransportiert. Der Steuerwagen und die beiden anderen Waggons standen jedoch rund einen halben Meter neben der Spur.

Damit der Schienenkran seinen Schwenkarm einsetzen könne, werde seit Mittwoch früh die Fahrleitung entsprechend vorbereitet. Weil jeder der Waggons weggefahren werden müsse, bevor der nächste an die Reihe komme, werde die Aktion eine Weile dauern, so Zumtobel. Danach erfolge eine Überprüfung des Oberbaus und der Austausch der gebrochenen Schiene. „Und das Ganze bei sehr viel Schnee, der auch erst einmal beiseite geräumt werden muss. Das sind absolut schwierige Arbeiten“, sagte der Sprecher. Daher sei mit einer Wiederaufnahme des Fahrbetriebs frühestens im Laufe des Donnerstags zu rechnen.

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