Gargellen nach Öffnung der Straßen

Zahlreiche Regionen Vorarlbergs waren Montag von der Außenwelt abgeschnitten. Wie erging es den Menschen, die in den Wintersportorten „eingesperrt“ waren, und wie war es, als die Straßen wieder geöffnet wurden?

Sendehinweis:
„Landesrundschau“, 9.1.2012

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Video: Franz-Michel Hinteregger hat Gargellen besucht, nachdem die Straßen wieder befahrbar waren, und mit Gargellen-Urlaubern und Christian Thöny von der Lwinenkommission gesprochen.

Warth: Keine medizinische Versorgung

Starke Schneefälle und Winde sorgen für eine erhöhte Lawinengefahr in Vorarlberg. Viele Orte waren Montag von der Umwelt abgeschnitten - so auch die Wintersportorte Gargellen und Warth.

Versorgungsprobleme gebe es aber nicht, versichert der Bürgermeister von Warth, Gebhard Fritz. Die medizinische Versorgung lasse jedoch zu wünschen übrig: „Es ist kein Arzt im Ort, wir sind rundum abgeschnitten.“

In den vergangenen Tagen sei jemand ernsthaft krank geworden, man habe überlegt, ihn mit Pistenwalze und Materialseilbahn zu Tal zu transportieren. Das sei dann aber glücklicherweise doch nicht nötig gewesen, so das Gemeindeoberhaupt. Momentan habe der Schneefall aufgehört, sodass im Notfall auch Hubschrauber-Transporte möglich wären.

Gargellen: „Von Panik keine Spur“

In Gargellen ist man ärztlich besser versorgt. In manchen Häusern seien Ärzte untergebracht, sagt Helmut Fritz vom Sporthotel Bachmann. Man wisse, wo diese wohnten, dadurch sei eine Notversorgung gewährleistet. Wenn eine Person ins Krankenhaus müsse, sei es aber sicher problematisch.

Mit Lebensmitteln seien die Hotels bestens versorgt, Stromausfall gebe es auch keinen, und die Gäste fühlten sich wohl, sagt Fritz weiter. Von Panik sei keine Spur.

Viele Arbeitsplätze blieben leer

Allerdings konnten durch die Straßensperren etliche Menschen, die in den eingeschneiten Regionen leben oder von auswärts kommen und in den Wintersportregionen arbeiten, nicht zur Arbeit kommen. Laut Arbeitsrecht wird dieses Fernbleiben als „Höhere Gewalt“ gewertet. Der Lohn wird in jedem Fall gezahlt.

Und auch viele Schüler konnten nicht wie gewohnt zur Schule. Insbesondere an der Tourismusschule Bludenz blieben am Montag zahlreiche Schüler fern.