Matura: Kritik an vorwissenschaftlicher Arbeit

Seit drei Jahren ist die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) Bestandteil der Matura. Der Bundeselternverband kritisiert, dass die schriftlichen Arbeiten viele Schüler überfordern. In Vorarlberg zeigen sich die Lehrervertreter gespalten.

Für Wolfgang Türtscher, den Obmann des Österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bundes (ÖAAB), ist die vorwissenschaftliche Arbeit in ihrer jetzigen Form unbefriedigend. Das liege daran, dass es kein eigenes Unterrichts-Fach gibt, in dem die Schüler die notwendigen Grundlagen für wissenschaftliches Arbeiten lernen. Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern müsse daher außerhalb des regulären Unterrichts stattfinden.

In Bayern beispielsweise sei das anders, so Türtscher. Er kritisiert deshalb die - aus seiner Sicht - „halbherzige Umsetzung der VWA in Österreich“. Dass sich viele Maturanten Unterstützung beim Schreiben der Arbeit holen, ist für Türtscher sogar wünschenswert. Zum Beispiel was die Korrektur von Rechtschreibung und Grammatik betrifft.

Pusnik: „Maturanten lernen selbständiges Arbeiten“

Anders sieht das Gerhard Pusnik, der Obmann der Vorarlberger LehrerInnen-Initiative (VLI). Die vorwissenschaftliche Arbeit diene dazu, dass Schüler über ein Jahr lang das selbständige Arbeiten lernen. Durch die Lehrer gebe es eine laufende Begleitung und Überprüfung der Fortschritte. So kann laut Pusnik sichergestellt werden, dass die Schüler die Arbeit alleine schreiben. Von Seiten der Lehrer im Land sieht der VLI-Obmann keine negative Haltung gegenüber der vorwissenschaftlichen Arbeit.

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