Leere Hotelbetten trotz Millionen-Investitionen

Vorarlberger Hoteliers investieren Jahr für Jahr Millionen, dennoch ist die Auslastung bescheiden. In der Wintersaison 2015/2016 betrug die Bettenauslastung 40 Prozent, in der Sommersaison 30 Prozent. Das sei ein Desaster, sagte Gregor Hoch von der Hoteliervereinigung.

Die schlechte Auslastung habe auch wirtschaftliche Konsequenzen. Einer Studie zufolge geht es bundesweit jedem vierten Hotelbetrieb schlecht. Mit Dumping-Preisen werde versucht, die leeren Zimmer dennoch auszulasten - was wiederum zu einem Preiskampf in der gesamten Branche führe, sagte Hoch. In Vorarlberg sei die Situation etwas besser. Dennoch gebe es auch hierzulande viele Betriebe, die um ihre Existenz bangen müssten. So seien ergebnisschwache Hotels im Schnitt erst nach 166 Jahren schuldenfrei.

Buchungslage Hotels

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Bessere Bewerbung der Vor- und Nachsaison

Auch bei der Vorarlberger Wirtschaftskammer ist man mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden. Die schwache Auslastung sei ein großes Problem, sagte Elmar Herburger, Obmann der Fachgruppe Hotellerie. Die einzige Möglichkeit, die Situation zu verbessern, sei die Saisonverlängerung.

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Geringe Hotel-Auslastung

Trotz großer Investitionen ist die Auslastung in den Vorarlberger Hotels eher bescheiden.

Die Vor- und Nachsaison müsste besser beworben werden, sagt Herburger. Ihm machen auch die enormen Investitionen Sorgen, die zahlreiche Vorarlberger Hotelbetriebe auf sich nehmen müssten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Investitionen brächten viele Familien an die Grenzen der Belastbarkeit.

Millionen-Investitionen in der Hotelbranche

Dass in Vorarlberg viel investiert wird, unterstreichen die Bilanzzahlen der österreichischen Hotel- und Tourismusbank. Im vergangenen Jahr verzeichnete sie 41 Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 77,8 Millionen Euro. Davon hat die Bank 36,6 Millionen an geförderten Krediten vergeben - 50 Prozent mehr als im Jahr 2015.

Herburger fordert auch politische Maßnahmen. Zum Beispiel weniger Vorschriften und Steuern sowie eine Senkung der Lohnnebenkosten. Diese Forderungen unterstützt auch Hoch.