Milchpreisverfall: „EU muss handeln“

Der derzeitige Milchpreis macht den Bauern weiterhin zu schaffen. Einige fürchten um ihre Existenz. Neben Tirol werde nun auch in Vorarlberg über ein Hilfspaket diskutiert, so Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger.

Der derzeitige Milchpreis von 30 Cent ist für viele Vorarlberger Bauern deutlich zu wenig. Gerade kleinstrukturierte Bergbauern würden damit nicht über die Runden kommen, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger - mehr dazu in: Milchbauern fürchten um Existenz.

In Deutschland wurde den Bauern von den politischen Zuständigen bereits rasche finanzielle Hilfe versprochen und auch in Tirol soll ein Hilfspaket geschnürt werden. In Vorarlberg werde bereits darüber diskutiert, sagt Moosbrugger. Fakt sei, dass die Bauern bundesweit unterstützt werden müssen. Auch wenn klar sei, dass öffentliche Gelder den Markt langfristig nicht retten können.

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Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger im Interview mit ORF-Redakteur Jürgen Peschina.

Neue Maßnahmen als einzige Lösung

Hier brauche es vielmehr eine Regelung, durch die Angebot und Nachfrage wieder besser übereinstimmen, so Moosbrugger. Hier stehe vor allem die europäische Kommission in der Pflicht. Diese habe falsche Prognosen erstellt und sich bei den Produktionsmengen und der Absatzentwicklung deutlich verschätzt. Zudem braucht es neue Maßnahmen. Die Einlagerung von überschüßigen Produktionsmengen müsse forciert werden, genauso sollte EU-Marktordnungsgeld in die Hand genommen werden um bei einer Reduktion der Liefermengen einen Anreiz zu schaffen. Auch ein neues System müsse laut Moosbrugger her, dass jene Bauern, die massiv über die Produktionsmengen hinausschießen, eingeschränkt werden.

EU vernachlässigt ihre Verantwortung

Das liege in der Verantwortung der EU, und dieser würde sie derzeit nicht nachgehen, so Moosbrugger. Speziell in Vorarlberg müsse weiterhin auf regionale Produkte gesetzt werden, die Vermarktung dieser müsse verstärkt werden und auf die besondere Qualität müsse gebaut werden.

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