Ausbildung sieht Warnschuss in Extremfällen vor

Bevor sich ein Mann am Sonntag in Wolfurt mit Benzin übergoss und drohte, sich anzuzünden, feuerte ein Polizeibeamter einen Warnschuss in die Felge seines Dienstwagens. Die Ausbildung von Polizisten sieht eine solche Vorgehensweise durchaus vor.

Die Schusswaffe ist die einzige Möglichkeiten für einen Polizisten, sich effektiv gegen ein Messer zur Wehr zu setzen. In diese Richtung werde es dem Nachwuchs auch vermittelt, sagt Einsatztrainer Peter Beichler, „da die Gefährlichkeit eines Messers aufgrund der Nahedistanz eigentlich unglaublich hoch ist.“ Die Gefahr von schweren und tödlichen Verletzungen sei ebenfalls hoch.

Der psychische Druck, der auf einem Polizisten in einer Extremsituation lastet, werde in der Ausbildung etwa bei Parcours und Übungen simuliert, die unter Zeitdruck absolviert werden müssen. Dabei kommen laut Beichler auch aggressive Gegenüber zur Verwendung. Warnschüsse sollen die Polizisten übrigens nicht in die Luft abgeben: Stattdessen sollen sie in eine sichere Richtung, auf lockeres Erdreich zielen, um Querschläger zu vermeiden.

Dilp: „Möglichkeit der Wahl“

Beim Vorfall am Sonntag in Wolfurt sei eben das geschehen, sagt Pressesprecherin Susanne Dilp. Der Schuss in die Felge sei in dieser konkreten Situation „die Möglichkeit der Wahl“ gewesen.

Am Sonntag war ein Mann in die Polizeiinspektion Wolfurt eingedrungen und hatte die Polizisten mit einem Messer bedroht. Nachdem ihn zwei Beamte nachhause verfolgt hatten, bedrohte er sie erneut. Er versuchte, in ihrem Dienstwagen zu entkommen. Als das scheiterte, ging er wieder auf die Polizisten los. Daraufhin feuerte einer der Beamten einen Warnschuss ab. Wenig später konnte der Mann auf einer Tankstelle festgenommen werden - mehr dazu in Polizisten bedroht und mit Benzin übergossen.Inzwischen wurde er in Untersuchungshaft genommen.