Mai so trüb wie lange nicht mehr

20 Prozent weniger Sonnenschein, dafür aber 50 Prozent mehr Regen und durchschnittliche Temperaturen: Laut der vorläufigen Wetterbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zählt der diesjährige Mai zu den trübsten der letzten 25 Jahre.

Im Vergleich zu den Vorjahren fiel der „Wonnemonat“ Mai extrem nass aus. Schuld daran waren Tiefdruckgebiete über der Adria und Unwetter in Verbindung mit heftigen Gewitterzellen. „Die nassesten Regionen lagen im Westen Österreichs mit 75 bis 175 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Mai“, sagte der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. Einer der nassesten Mai-Monate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1858 wurde in Vorarlberg und Tirol verzeichnet.

Mehrfach wurden große Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit gemessen. „Am 26. Mai regnete es zum Beispiel in Dornbirn in sechs Stunden 64 Millimeter. Das kommt hier statistisch gesehen nur etwa alle 25 Jahre vor“, so Orlik.

Besonders sonnenarmer Mai

Passend zu den hohen Niederschlagsmengen war der Mai auch überdurchschnittlich trüb. Im Vergleich zu einem „durchschnittlichen Mai“ ließ sich die Sonne laut ZAMG um 20 Prozent weniger oft blicken. Ähnlich trüb wie schon im Jahr 2013 zählt der diesjährige Mai damit zu den sonnenärmsten der vergangenen 25 Jahre.

Als typischer Frühlingsmonat bewies sich der Mai als Monat der Extreme und Temperaturschwankungen: Während Schnee noch teilweise bis in die Täler fiel, wurde andernorts bereits in der ersten Monatshälfte die 30-Grad-Marke geknackt. Österreichweit lagen die Temperaturen im Durchschnitt der ZAMG-Aufzeichnungen.