Junge Männer wählen blau, junge Frauen grün

Bei der Landtagswahl haben sich deutliche Unterschiede im Wahlverhalten von Jung und Alt sowie Männern und Frauen gezeigt. Die FPÖ spricht vor allem jüngere Männer an, Grüne und SPÖ eher weibliche Wähler. Bei Wählern über 60 schnitt die ÖVP stark ab, geht aus der ORF/SORA/ISA-Wahltagsbefragung hervor.

Bei den Männern entfielen 38 Prozent der Stimmen auf die ÖVP, 35 auf die FPÖ, 13 auf die Grünen, sechs auf die SPÖ und sechs auf NEOS. Bei den Frauen kommt die ÖVP auf 44, dahinter kommen schon die Grünen mit 21, die FPÖ mit 14, die SPÖ mit elf und NEOS mit acht. Bei den bis 29-Jährigen punktete die FPÖ mit 37 Prozent am stärksten, gefolgt von den Grünen mit 25 Prozent. Spitzenreiter bei den über 60-Jährigen ist die ÖVP mit 60 Prozent vor der FPÖ mit 17.

Wahltagsbefragung

SORA/ORF

Höhergebildete wählen Schwarz und Grün

Bei den Männern bis 44 Jahre ist die FPÖ mit 46 Prozent Stimmenanteil eindeutig stärkste Partei in Vorarlberg. Bei den Frauen in der selben Altersgruppe liegen die Grünen mit 35 Prozent vorne. Spitzenreiter unter den Arbeitern ist die FPÖ mit 53 Prozent, auch bei jenen mit Lehrabschluss führt sie. Bei den Selbstständigen und Angestellten liegt die ÖVP vorne, bei den Pensionisten auch. Menschen mit Matura oder höherer Ausbildung wählten in erster Linie ÖVP und Grüne.

Auf einen massiven Stimmungsunterschied wies die Wahltagsbefragung zwischen den Wählern von ÖVP und FPÖ hin. In der Gruppe derer, die eine positive Entwicklung des Landes sahen, kam die ÖVP auf 63 Prozent. Bei den Unzufriedenen erreichte die FPÖ 54 Prozent.

Ergebnisse im Detail

Detailergebnisse aller Gemeinden können Sie in unserer interaktiven Wahlkarte abrufen.

Klare Zuordnung von Kompetenzen

Die Wähler ordneten ihren Parteien unterschiedliche Kompetenzen zu: Die ÖVP wurde von ihren Unterstützern als besonders kompetent in Sachen Wirtschaft gesehen, die FPÖ beim Thema Zuwanderung und Integration, die Grünen bei Umweltschutz und die SPÖ bei Wohnen und Mieten sowie bei Arbeitsplätzen. NEOS ordneten seine Wähler am ehesten noch die besten Konzepte in Bildungsfragen zu, diese Partei lag aber in allen Punkten dieser Frage deutlich hinter den anderen Parteien zurück.

Die ÖVP wurde wegen ihres Spitzenkandidaten Markus Wallner, der bisherigen Arbeit und wegen ihres Programms gewählt. FPÖ-Wahlmotiv war die Kontrolle von Missständen und das Programm. Auch die Grün-Wähler gaben ihrer Partei aus diesen Motiven ihre Stimme. Bei der SPÖ waren es Spitzenkandidat und Programm, bei den NEOS ganz stark die „frischen und neuen Ideen“.

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