Mure erfasst Auto - Lenker unverletzt

In Hittisau wurde ein Auto von einer Mure erfasst. Der Lenker blieb unverletzt. Die ÖBB empfehlen inzwischen Reisen nach Wien auf Montag zu verschieben. In Vorarlberg dagegen hat sich die Hochwassergefahr am Sonntagvormittag entspannt.

Hochwasser und Erdrutsche legten vor allem auch in der Nachbarschaft Vorarlbergs Verkehrswege lahm. Die ÖBB warnten am Sonntagmittag vor Reisen nach Wien. In Tirol sei die Bahnstrecke unterbrochen. Auch ein Schienenersatzverkehrs zwischen Kufstein und Salzburg sei fraglich, weil die Autobahn überschwemmt wurde, so ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel. Zumtobel spricht von „Reisen ins Ungewisse“ und fordert dazu auf, Fahrten nach Wien auf Montag zu verschieben.

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ÖBB- Pressesprecher Rene Zumtobel

Komplettsperre der Schweizer Autobahn

Sowohl in St. Margrethen als auch in Rüthi musste die Autobahn A13 am Sonntag komplett für den Verkehr gesperrt werden, da sich die Fahrbahn unter Wasser befindet, so die Kantonspolizei St.Gallen. Es wird empfohlen, dieses Gebiet weiträumig zu umfahren und auf unnötige Fahrten in diese Region zu verzichten.

Bis Sonntagmittag zeichnete sich keine Entspannung ab. Auch der Reiseverkehr in den Süden war betroffen. Für den Rückreiseverkehr aus dem Süden besteht am Sonntag eine Empfehlung, die Gotthardroute zu meiden und über den San Bernardino in Richtung Norden zu fahren. Die Kantonspolizei St. Gallen weist darauf hin, dass die Autobahn A13 auf mehreren Abschnitten bis auf Weiteres gesperrt bleibt. Autofahrer wurden dringend gebeten, die A13 bei der Abzweigung Sarganserland zu verlassen auf der A3 in Richtung Zürich nordwärts zu fahren.

Muren im Bregenzerwald

Am Sonntagmorgen verlegte eine große Mure die Straße zwischen Schwarzenberg und Egg. Dort wurden laut Polizei zwei junge Mopedfahrer verletzt. Sie versuchten die Mure zu queren. In Hittisau wurde ein Auto von einer Mure erfasst. Der Lenker blieb unverletzt.

Am Samstag hatten mehrere Erdrutsche die Langenerstraße bei Bregenz verschüttet. Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) sprach am Sonntagmorgen von heftigen lokalen Ereignissen. Die Straße musste gesperrt werden. Die Gefahr von Rutschungen blieb am Sonntag landesweit aufrecht. Nur das Klostertal und das Montafon blieben von allem verschont, so der Landesfeuerwehrverband.

Bodensee-Pegel bei 4,54 Meter

Die Hochwassersituation im Bereich Bregenzerache beruhigte sich und am Rehin sei sei unkritisch, so der Bregenzer Bürgermeister am Sonntagmorgen. Am Bodenseeufer wurden im Laufe des Tages Hochwasser-Pumpen eingesetzt, um das Wasser aus den Seeanlagen zu entfernen. Der Pegel des Bodensees erreichte 4 Meter 54 am späten Sonntagvormittag. Damit lag sein Wasserstand etwa einen halben Meter über dem langjährigen Durchschnitt für den 2. Juni.

Zeit im Bild, 11.00 Uhr

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Zeit im Bild, 9.00 Uhr: Bürgermeister Markus Linhart und Landeshauptmann Wallner zur aktuellen Lage am Sonntagmorgen, 2.6.2013

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Wegen Überflutungen wurden etliche Verkehrswege gesperrt, u.a. die Rheintal Autobahn im Bereich Dornbirn Nord. Die Flüsse haben in der Nacht ihren Höchststand erreicht, sagt Philipp Bachmann von der Landeswarnzentrale. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach am Sonntagmorgen ebenfalls von einer Beruhigung der Lage im Bereich der großen Gewässer. Allerdings sei die Rutschungsgefahr weiterhin intensiv zu beobachten, so Wallner.

Spitzenwert Laterns: 225 Liter pro Quadratmeter

Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik fielen am Samstag in Vorarlberg abschnittweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Am meisten regnete es in Laterns. Dort kamen innerhalb von zwei Tagen 225 Liter zusammen - 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter entsprechen einem Ereignis, wie es statistisch nur einmal in 40 Jahren vorkommt.

Dammbruch in Widnau (CH)

Nach einem Dammbruch in Widnau (in der Nähe der österreichischen Grenze bei Lustenau) trat am Sonntagmorgen der Rheintal-Binnenkanal über die Ufer und überflutete einzelne Dorfgebiete, meldet die Kantonspolizei. Nach einem Videobericht der Schweizer Zeitung „Blick“ ist demnach Widnau besonders stark vom Hochwasser betroffen.

Überschwemmungen am deutschen Bodenseeufer

Es kam auch am deutschen Bodenseeufer zu Überflutungen von Kellern und Anlagen sowie Erdrutschen. Die deutschen Einsatzkräfte im Bodenseekreis mussten bisher 175 Mal ausrücken. Nach Einschätzung der deutschen Feuerwehr kann sich die allgemeine Lage am Sonntag noch verschärfen. Der zweite „BMW UNTERBERGER“-Triathlon am Sonntag in Lindau musste abgesagt werden.

Campinggäste weichen in Schule aus

Ein über das Ufer getretener Bach lief in Salem-Beuren in den Keller eines Wohnhauses und sorgte für einen größeren Gefahrguteinsatz. Alleine hier mussten rund 30.000 Liter Wasser-/Heizölgemisch abgesaugt werden. In Salem-Neufrach stand eine größere Anzahl von Campinganhängern, Autos und Wohnmobilen bis zu 1,10 Meter unter Wasser.

Campingplatz unter Wasser

Polizei Lindau

Campingplatz am Bodensee (D)

Die mobilen Unterkünfte von rund 20 Campern waren so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Betroffenen in der Turnhalle der Schule untergebracht werden mussten, so die Kreisfeuerwehr in einer Aussendung. Aus der Region Friedrichshafen werden zahlreiche Sachschäden wegen Hochwasser und Erdrutschungen gemeldet.

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