Lond üs singa: „Kinderstimme“

Die Gruppe Lond üs singa setzt sich in ihrem Beitrag mit dem heiklem Thema Gewalt gegen Kinder auseinander.

Das Lied zum Nachhören:

Bandmitglieder:

• Christoph Madertoner
• Eva-Maria Golob
• Arel Kum
• Kayra Kum

„Kinderstimme“

Text: Christoph Madertoner und Eva-Maria Golob

Chor:
Verständnis, Liebe, Zuneigung.
Des isch alles was mir bruchan.
Mir als Kind vastond des ned.
Warum Papa tuasch ma weh?
Niamand do der healfa würd.
Niamand do der aneschaut.
Da Nachbar hot koa Schreie ghört.
Wenn d Mama redet wird se oh vahaut.

Strophe 1:
Er war Mitte 30 und beliebt bei jedermann.
Weil er sich ibrocht hot und gholfa hot bei Sacha wo ned jeder kann.
Oh beim Schaffa war er stets a gern gesehenes Gsicht.
Weil er mit sina Art und sinem Fleiss halt us da Masse sticht.
Er war uf jeder Party, vo jedem sina Nachbarn.
Aber koana woass wie er wirklich isch weil d’Nachbarn,
wenn er isch wie er isch alle scho lang num wach warn.
Jede Nacht noch sinem 8er-Träger Bier.
Züht er sine Kinder us am Bett uf alle 4.
Und denn spielt er wieder Psycho in sinem eigena Thriller.
Sine ganze Wut losst er ab uf sine Kinder.
Papa was isch los? Regelverstoss!
Er packt die klenne Tochter legt se sich übern Schoss.
Mama hört da Lärm, aba traut sich o nix sega.
Weil se woass die nächsta Schläg kann o sie numa verträga.
Wie viele Lüt so sind isch immer ungewisser.
Die höchste Zahl bei der Statistik isch die Dunkelziffer.

Chant:
Dine Kinder müssen immer dine Fehler usbada.
Wärsch alt gnuag dine Probleme endlich amol seal zum lösa.
Kennsch koa Grenza und hosch d’Händ gegs dine eigna Kind erhoba.
Gega din oagas Fleisch und Bluat i kanns kaum globa. Gohts da no?

Strophe 2:
Schauan ane wenn a seahan das eppas ned stimmt.
Weil meistens scho Aufmerksamkeit Gewaltopfer zum reda bringt.
Sicher kanns si, 9 blaue Fleacka aba alls isch guat.
Nur da 10te blaue Fleck kut sicher ned vom Treppensturz.
Wenn a Probleme hond denn redan hot ma uns erklärt.
Doch ned so leicht wenn di der Typ wo di verprügelt o ernährt.
Ned jeder hot wie mir des Glück bei guata Eltern ufzumwachsa.
Weil die Lüt mim klennsta Hirn sind leider alle scho erwachsa.
Und mittlerweile bin i selber Papa.
A wunderbares Gfühl wenn so a Baby plappert.
Künntesch dine Frau schlaga? Nia im leaba!
Künntesch dine Tochter schlaga? Nia im leaba!
Und warum?
Weil i se mehr lieb als mi eigenes Leaba.

LMTFK:
Schau dinen Sohn a.
A bluatverschmiertes Gsicht.
Kasch du damit leaba?
Es kleabt an dina Händ.
Dine Tochter am Weina.
Hot Angst das eam was brichsch.
Globsch du des wirklich?
Dass se so an Vater wennd?

Strophe 3:
Hüt erlaban z’Österreich a Viertel vo da Kinder a gewaltbelastete Erziehung.
Es wird vo Johr zu Johr besser hoaßt as vo da Behörden.
Und des soll uns jetzt trösta oder weniger verstören?
Was isch los mit euch? A viertel isch a viertel zviel!
Es gibt koa Kind uf dera Welt des Gewalt verdient!
Weil 1.000 Panzer sind koa Garantie an Krieg zum gwinna.
Doch nur mit 1 Wort kann ma da ganze Krieg beenda.
Unsere Worte sind weitaus mächtiger als Waffa.
A guates Gespräch und euer Kind kann alles schaffa.
Mir danken unsra Eltern das ma sind wie ma sind.
Sie hond uns liebevoll erzoga, hüt Vastand i da Sinn.
Euer Kind brucht ned viel zum a glücklichs Leaba ho.
Ihr müssen eam bloß Liebe gea und s einfach Kind si lo.

Gesang:
Schau mol dinen klenna Sohn a,
sin bluatvaschmiertes Gsicht.
Kannsch du wirklich damit leaba,
dass du da Grund dafür bisch?
Dine Tochter isch am Weina,
hot Angst das eam wieda was brichsch.
Globsch du wirklich allen Ernstes,
dass so an guata Vater bisch?

Outro:
Bei üs dahoam loft alles guat.
Üser Papa schlagt uns ned.
D’Mama hot koa Angst vo eam.
Als Familie hebt ma oafach zem.

Link:

• Weitere Teilnehmer des 17. „mundARTpop/rock“-Wettbewerb