Streit: „Positive Erziehung und positive Psychologie“

Positive Erziehung und positive Psychologie machen leistungsfähiger, stärker und gesünder, sagt der Psychologe Philip Streit in der ORF Radio Vorarlberg-Sendung „Focus“.

Sendungshinweis:

„Focus" – Themen fürs Leben bei ORF Radio Vorarlberg
Samstag, 17. Februar 2018, 13.00 bis 14.00 Uhr

Die positive Erziehung beruft sich auf die positive Psychologie. Als deren Pionier gilt der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman. Seligmans Schüler und Vertreter in Europa ist der Grazer Psychologe und Psychotherapeut Dr. Philip Streit. Streit beruft sich bei seinem Vortrag im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast eingangs auf den Hirnforscher Gerald Hüther, der den Standpunkt vertritt: „Erziehung soll ermöglichen, dass Kinder ihr Potenzial entfalten."

Die Sendung zum Nachhören:

Dazu benötige es allerdings Gemeinschaften, die sich gegenseitig inspirieren und unterstützen. Hüther meine damit, dass fünf Gehirne gescheiter seien als eins. Das Wichtigste in der Erziehung sei, dass man Möglichkeiten schafft, dass junge Menschen ihr Potenzial entfalten und dieses dann selbständig entwickeln können. In sozialer Kooperation mit anderen. Gelte die Kooperation nicht, sei das Ergebnis eben auch nicht so gut, so Streit.

focus philipp streit

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Bei der positiven Erziehung gehe es vor allem auch darum, die Beziehung zum Kind niemals aufs Spiel zu setzen. Streit spricht im Zusammenhang mit der Beziehung zum Kind von positiver Resonanz. Man könne in schwierigen Situationen Dinge ansprechen, die sonst nicht angesprochen werden können. Gelingende Beziehung benötige Präsenz, die auf das Einhalten von Regeln verweise. Stärken stärken stärkt, betont Philip Streit und man solle Netzwerke der Unterstützung schaffen sowie eine positive und wertschätzende Kommunikation pflegen.

In kritischen Momenten solle man ruhig bleiben, in heiklen Situationen könne und müsse die Losung Widerstand statt Machtkampf lauten. Als weiteren wichtigen Aspekt nennt Streit die Sinnfrage, die das eigene Tun positioniert.

Zur Person:

Dr. Philip Streit, Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Leiter des Instituts für Kind, Jugend und Familie (IKJF) in Graz. Streit arbeitet mit Prof. Martin Seligman (Universität Pennsylvania) zusammen, ist Vorstandsmitglied der International Positive Psychology Association (IPPA) und ein führender Experte in der praktischen Anwendung Positiver Interventionen im deutschsprachigen Raum.

Literatur:

Philip Streit, Wilde Jahre - gelassen und positiv durch die Pubertät. Kreuz Verlag

Philip Streit, Ich will nicht in die Schule! Ängste verstehen und in Motivation verwandeln. Kindle Edition.

Philip Streit, Positive Psychologie - Der systemische Blickwinkel (CD).

Philip Streit, Nachgehende Positive Psychologie und Psychotherapie - Eine Praxisskizze (CD).

Musik:

CD: LA Busqueda
Danza paraguaya No.1
Michal Svoboda
www.arcoDiva.cz

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RICHARD CLAYDERMAN