Peter Kovacs: Ein 1956er Ungarn-Flüchtling
Sendungshinweis:
„Ansichten“, ORF Radio Vorarlberg, 15.8.2015
In den „Ansichten" schildert Kovacs, wie er als jugendlicher Flüchtling bei einem Salzburger Polsterer-, Tischlereibetrieb und Möbelhändler anheuert. Es sollte von Vorteil sein, dass der Chef des Unternehmens ein Ungar war; so konnte Peter Kovacs sich anfänglich, weil er noch kein deutsches Wort verstand, mit dem Chef in seiner Muttersprache verständigen.
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Peter Kovacs
Peter Kovacs
Er kam im Winter 1956 über Wien nach Salzburg. Wenige Tage davor ist er aus seinem Heimatdorf mit dem Fahrrad über die ungarische Grenze nach Österreich geflüchtet. Nach dem ungarischen Volksaufstand im Oktober sei im November durch die Niederschlagung und den Einmarsch der Sowjetarmee eine eigenartige Stimmung in Ungarn gewesen, erinnert sich Peter Kovacs.
Unglaubliche Lebensgeschichte
Überall seien russische Soldaten gewesen. Im Radio sei in jenen Revolutionstagen immer dieselbe Musik gespielt worden und er habe gespürt und gehört, dass immer wieder Landsleute verschwanden, vermutlich waren sie geflüchtet oder verhaftet worden. Mit jugendlichem Übermut, ohne jegliches Gepäck, sei er gemeinsam mit einem Landsmann in einer eiskalten Winternacht im Burgenland über die Grenze gelaufen.
Die beiden Männer hätten, um nicht entdeckt zu werden, ein Sakko vor das Zündholz gehalten und sich so - zu ihrer Orientierung – vergewissert, dass es der österreichische Grenzstein war. Er und sein zufälliger Begleiter hätten sich vor Glück die Hände gereicht und sich so gegenseitig in ihrer neuen Heimat willkommen geheißen. Das ist aber erst der Anfang einer unglaublichen Lebensgeschichte.