„Schönheit! Schön sein und schön scheinen!“

Dr. Rebekka Reinhard, Bestsellerautorin/Philosophin, München, spricht über das Versprechen von Glück und Schönheit.

Die Sendung zum Nachhören

Sendehinweis:

„Focus“, 21.2.2014

Rebekka Reinhard bietet ein paar wirkliche Appetizer zum Thema „Schön und Schönheit“ und merkt an, dass dies ein weites Feld sei. Eines ihrer Lieblingszitate lautet „Schönheit ist nur ein Versprechen von Glück“ und stammt vom französischen Schriftsteller Stendhal. Man achte heutzutage zu wenig auf dieses Glücksversprechen, das der Schönheit innewohne, beklagt Rebekka Reinhard.

In einer Zeit von Liftings und Botox

„In solch einer Zeit ist die äußerliche Schönheit keine Option mehr sondern Pflicht. Kaum eine Frau kann sich dem grausamen Diktat der Medienkultur entziehen, die normal, bzw. durchschnittlich hübsch mit hässlich gleichsetzt,“ sagt Rebekka Reinhard.

Bei Schönheit denke man in Tagen der Topmodel- Maße an Beautyprodukte und das Model Heidi Klum. Es hänge auch damit zusammen, dass wir in einer Bildkultur leben, die die Wortkultur ablöst. Das Bild gewinnt.

Männchen oder Weibchen

Im Tierreich - man denke an Erpel und Löwe - ist es das Männchen, das aufgebrezelt herumstolziert, bei den Menschen ist es die Frau - das Weibchen. Im Zeitalter, in dem digital bearbeitete Bilder von Frauen im virtuellen Raum aufscheinen, ist die Angst der Frauen vor Hässlichkeit sehr ausgeprägt. Hässlich zu sein, bedeutet keine Idealfigur zu haben, entsprechend geformte Brüste und lange Beine eines Teenies zu haben.

Medienkultur und Schönheit

Es bedeutete in unserer Medienkultur auch, nicht liebenswert, nicht leistungsfähig genug zu sein.
Es hieße auch beim Ergattern des bestens Jobs, des schönsten Partners eventuell immer den kürzeren zu ziehen. Es ist glücklicherweise nicht jede Frau bereit, sich Fett absaugen und in ihre ausgedünnten Wangen spritzen zu lassen. Dennoch möchten die Frauen attraktiv sein oder zumindest so wirken.

Die grausige Schönheit

Rebekka Reinhard geht einer ziemlich grausigen Schönheit auf den Grund.
Das Schöne als rein Äußerliches war wohl niemals vergänglicher als heute. Schönheit findet statt, wo sich im Außen zeigt, was innen ist - und es trotzdem attraktiv bleibt. Sie ist nach Rebekka Reinhard vor allem Arbeit an sich selbst und eine ständige Umformung des eigenen Denkens, Fühlens und Handelns.

Dieser Vortrag wurde im Rahmen der Vortragsreihe „Wissen für`s Leben“ der Arbeiterkammmer in Feldkirch aufgezeichnet.

Zur Person:

Rebekka Reinhard ist eine deutsche Philosophin und Autorin wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher philosophischer Literatur.1992 studierte sie Philosophie der griechischen Antike an der Universität Ca’Foscari in Venedig. Sie studierte Philosophie, Amerikanistik und italienische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Freien Universität Berlin. Nach dem Magister-Abschluss wurde sie am interdisziplinär orientierten John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin mit summa cum laude mit einer Dissertationsschrift über amerikanische und französische Gegenwartsphilosophie promoviert.
Seit 2005 ist sie als philosophische Beraterin für Patienten der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig und seit 2007 ist sie Referentin und Trainerin für Führungskräfte von Unternehmen sowie für zahlreiche Bildungs- und Gesundheitsinstitutionen sowie Kongresse.

Literatur zum Thema:

Rebekka Reinhard. Schön! Schön sein, schön scheinen, schön leben- eine philosophische Gebrauchsanweisung. Ludwig Verlag München

Die Sinn-Diät: Warum wir schon alles haben, was wir brauchen - Philosophische Rezepte für ein erfülltes Leben, Ludwig, München 2009,

Odysseus oder die Kunst des Irrens: Philosophische Anstiftung zur Neugier, Ludwig, München 2010

Würde Platon Prada tragen? Philosophische Überlebenstipps für den Lifestyle-Dschungel, Ludwig, München 2011.

Musik: CD* PER TE
T* Bei mir bist du schön

CD* DIE KAMMERMUSIKENSEMBLES DER WIENER SYMPHONIKER
T* Fuge in d-moll aus „Das Wohltemperierte Klavier“ / Bearbeitung für Xylophon, Vibraphon und Marimbaphon

T* Lied ohne Worte in D-Dur für Violoncello und Klavier op.109 - daraus Nr.45 Presto / Bearbeitung für Xylophon, Vibraphon und Marimbaphon