100 Meter tiefe Bohrungen im Bodensee

Mit einem weltweit neuen Bohrsystem wollen Experten bis zu 100 Meter tief in die Sedimentschichten am Grund des Bodensees vordringen. Sie hoffen auf neue Erkenntnisse für die Klimaforschung.

Das neue Bohrsystem wird im Bodensee vor Hagnau getestet, berichtet der SWR. Es wurde von der Technischen Universität Braunschweig entwickelt. Daran beteiligt ist auch das Institut für Seenforschung Langenargen.

Die sechs mal acht Meter große Bohrplattform schwimmt zwei Kilometer vor Hagnau. Die Forscher können Proben in den Sedimentschichten des Bodenseegrunds in bis zu 100 Meter Tiefe entnehmen. Bisher wurde bis zu zehn Meter tief gebohrt.

Bodensee Hagnau

Adobe Stock/Mirjam Claus

Bodensee vor Hagnau

Keine Auswirkungen auf Umwelt erwartet

Aus der Art der Ablagerung erhoffen sich die Forscher, dass sie Rückschlüsse auf die Klimasituation vor mehr als 100 Jahren schließen könne. Aus den Proben soll man beispielsweise herauslesen können, welche Organismen zu bestimmten Zeiten vorgekommen sind. Die Experten hoffen auch, damit Erkenntnisse für die heutige Klimaforschung gewinnen zu können.

Anfang Juni starten die ersten Bohrungen, die vier Wochen lang dauern werden. Negative Auswirkungen auf die Umwelt wird es nach Angaben der Forscher nicht geben. Durch das Verfahren des neuen Bohrers gebe es keine Erschütterungen oder Lärm, so dass etwa die Fische ungestört bleiben. Auch die Schifffahrt und die Fischerei würden unbeeinträchtigt bleiben.

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