FPÖ-Stimmen: Hat Bitschi genug Distanz?

In der Haltung zur Bundes-FPÖ ist die Vorarlberger FPÖ uneins. Dass Landes-Parteiobmann Christof Bitschi mit voller Kraft Norbert Hofer unterstützen will, kommt nicht überall in der Partei gut an.

In einer Aussendung am Samstag hatte Obmann Christof Bitschi mitteilen lassen, dass er und sein Team der Vorarlberger FPÖ Norbert Hofer mit voller Kraft unterstützen werde. Der ehemalige Landtags-Vizepräsident und Klubobmann der FPÖ im Landtag, Fritz Amann, findet dazu klare Worte.

Amann kritisiert Bitschi

Amann hatte seinerzeit auch den berüchtigten „Exiljuden“-Sager von Dieter Egger aufs Schärfste verurteilt. Nun kritisiert er, dass Christof Bischi sich bis heute nicht klar von dem Ibiza-Video und in weiterer Folge auch der Bundespartei distanziert habe: „Ich verstehe ihn als jungen Obmann, der noch nicht weiß, wie er sich orientieren soll. Aber es hätten ihm bestimmt mehrere Altgediente bestimmt schon gesagt, dass er sich schon längst distanzieren müsste.“

„Unerfahrenheit und Furcht“

Fritz Amann vermutet hinter Bitschis fehlender Distanz: „Unerfahrenheit und vor allem die Furcht vor den Wahlen im September. Wie geht man in diesem Problem mit den Wahlen um? Das sind Dinge, der in seinem Alter vielleicht jetzt noch schwerer abbiegen kann, wie ein Altgedienter.“

Kasseroler wünscht sich Distanz

Unglücklich mit dem Agieren der Partei-Spitze ist auch der ehemalige FPÖ-Landtagsabgeordnete und jetzige Bürgermeister in Nenzing, Florian Kasseroler. Er würde sich wünschen, das sich die Landespartei von diesen „schrecklichen Dingen“ distanziere und einen Weg finde, wie man auf Landesebene verantwortungsvoll mit der Situation umgeht.

Neyer sieht großen Gesprächsbedarf

Wie dieser Weg aussehen kann, sei aber noch völlig offen, meint Siegi Neyer, ehemaliger Landtagsabgeordneter und Landesparteiobman-Stellvertreter. Er sieht daher großen Gesprächsbedarf in der Landes-FPÖ.

Hagen: Krise gut gemeistert

Ganz anders bewertet Landtags-Vizepräsident Ernst Hagen die Lage. Christof Bitschi habe die Krise der Partei bis jetzt gut gemeistert: „Er hat klare Worte gefunden, was die Vorkommnisse auf Ibiza anbelangt“ und habe dann in der Hoffnung auf einen Verbleib in der Regierung mit Norbert Hofer dargestellt, dass es der Landes-FPÖ wichtig wäre, „dass man die Reformpolitik, die sich da abgezeichnet hat, aufrechterhalten kann.“ Zu sagen, dass er sich nicht distanziert habe, sei weit hergeholt, so Hagen.