Bitschi nach Strache-Rücktritt zurückhaltend

Nach dem Rücktritt von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) warten alle auf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Er will um 19.45 Uhr vor die Medien treten. In Vorarlberg hat sich Samstagnachmittag erstmals auch FPÖ-Obmann Christof Bitschi zu Wort gemeldet.

Bitschi zeigt sich im ORF Radio Vorarlberg-Interview betroffen. Es gebe hier nichts schönzureden. Es seien die richtigen Konsequenzen in der FPÖ bereits gesetzt worden. Nun will Bitschi abwarten, wie Kanzler Kurz reagieren wird.

Bitschi im Interview mit ORF Redakteurin Ines Hergovits Gasser

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Bitschi im Interview mit ORF-Redakteurin Ines Hergovits-Gasser

Rauch: „Die können es einfach nicht“

Seitens der Vorarlberger Landesregierung reagierte am Samstag Johannes Rauch von den Grünen als erster auf die Situation. Und für Rauch ist klar, es braucht Neuwahlen. Es gehe darum, Schaden von Österreich abzuwenden. Kurz habe die FPÖ in die Regierung geholt, und dies sei nun der dritte gescheiterte Versuch mit der FPÖ in der Bundesregierung, so Rauch. „Die können es einfach nicht.“

Statement erst nach Kurz-Rede

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will sich erst nach der Stellungnahme von Kurz zur Situation äußern. Der Bundeskanzler will um 19.45 Uhr im Bundeskanzleramt vor die Medien treten.

SPÖ und NEOS für Neuwahlen

Auch NEOS-Landesprecherin Sabine Scheffknecht spricht sich klar für Neuwahlen aus. Scheffknecht fordert auch die sofortige Offenlegung der Wahlkampfkosten der Nationalratswahlen 2017 von Türkis und Blau und eine sofortige Einführung einer Wahlkampfkostenobergrenze inklusive Transparenzrichtlinien in Vorarlberg. „Fakt ist, dass die ÖVP die Wahlkampfkostenobergrenze bei den letzten Nationalratswahlen um über sechs Millionen Euro überschritten hat. Wir wissen immer noch nicht, wo das Geld hergekommen ist. Angesichts der Äußerungen von Strache im Video erhärtet sich der Verdacht, dass es zu illegalen Finanzströmen gekommen ist“, so die NEOS-Landessprecherin.

Auch die SPÖ in Vorarlberg ist für Neuwahlen: Für SPÖ-Chef Martin Staudinger kann diese Regierung so nicht weitermachen.

Vizekanzler Strache zurückgetreten

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) gab am Samstagmittag bei einer Pressekonferenz seinen Rücktritt als Vizekanzler und FPÖ-Chef bekannt. In dem Statement vor der Presse nahm Strache zu den tags zuvor bekanntgewordenen Vorwürfen Stellung. Er betonte, stets auf die rechtliche Lage in Österreich gepocht zu haben. Strache entschuldigte sich für sein „typisches alkoholbedingtes Machogehabe“. Das Enthüllungsvideo bezeichnete er als „gezieltes politisches Attentat“. Als seinen Nachfolger nannte Strache seinen Parteivize und Infrastrukturminister Norbert Hofer.

Erklärung von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ)

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat am Samstag bei einer Pressekonferenz seinen Rücktritt bekanntgegeben. In dem Statement vor der Presse nahm Strache zu den tags zuvor bekanntgewordenen Vorwürfen in der Causa Ibiza Stellung.

Sendungshinweis: ZIB Spezial, 18. Mai 2019, 10.30 Uhr in ORF 2

Gudenus ebenfalls zurückgetreten

Auch FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus legt alle Ämter zurück. Das erklärte der langjährige enge Vertraute des zuvor zurückgetretenen FPÖ-Obmanns am Nachmittag in einer Aussendung.

Video belastet Strache schwer

Knapp vor der EU-Wahl steht Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) schwer unter Druck. Deutsche Medien veröffentlichten am Freitag ein Enthüllungsvideo, auf dem er im Juli 2017 mit einer vermeintlichen russischen Investorin auf Ibiza unter anderem über Staatsaufträge für millionenschwere Spenden spricht - mehr dazu in Video belastet Strache: Kurz kündigt Reaktion an (ORF.at)

Brisantes Video mit Strache und Gudenus

Hier sehen Sie Ausschnitte aus dem Enthüllungsvideo.

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