Montafonerbahn soll verlängert werden

Die zehn Bürgermeister im Montafon haben sich am Montag für eine Verlängerung der Montafonerbahn ausgesprochen. Sie soll künftig bis nach Partenen führen. Eine Machbarkeitsstudie soll im Frühsommer vorliegen.

„Die neue Montafonerbahn - die Verlängerung der Mobilitätsachse bis Gaschurn/Partenen wäre unser Ziel - sollte längstens bis 2035, möglicherweise schon 2030, schon so weit sein“, sagte Standesrepräsentant Herbert Bitschnau.

Ausbau der Montafonerbahn

Die Montafonerbahn soll bis nach Gaschurn/Partenen ausgebaut werden. Dadurch erhoffen sich die zehn Montafoner Gemeinden, dass mehr Menschen im Tal bleiben.

Den Montafoner Gemeinden schwebt in Sachen Finanzierung vor, dass der Bund 50 Prozent der Kosten übernimmt, das Land Vorarlberg 40 Prozent und die Region zehn Prozent. Die Gemeindeoberhäupter erhoffen sich davon „eine positive Entwicklung in allen Bereichen“, wie der Bitschnau nach dem gemeinsamen Beschluss erklärte.

Abwanderungstendenzen bei Unter-30-Jährigen

Mobilität und Erreichbarkeit seien der Schlüssel für die Lebensqualität der Menschen genauso wie für Standortentscheidungen von Unternehmen für den Tourismus, sagte der Standesrepräsentant. Es gehe einerseits um die rasche Umsetzung altbekannter Projekte, „andererseits wollen wir jetzt die Weichen stellen in Richtung Zukunft und öffentlichem Verkehr. Das erfordert einen abgestimmten Ausbau von Bussen und Elektromobilität in alle Orte und Seitentäler und die Verlängerung der Montafonerbahn“, stellte Bitschnau fest.

Bürgermeister Stand Montafon

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Die Montafoner Bürgermeister haben sich für mehr Mobilität entschieden.

Der stellvertretende Standesrepräsentant Martin Netzer wies darauf hin, dass die Bevölkerungsentwicklung im Montafon stagniere und bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 30 Jahren eine zunehmende Abwanderungstendenz feststellbar sei. „Wir sind überzeugt, dass wir mit einer verbesserten Erreichbarkeit eine neue Dynamik in der Talschaft entstehen lassen können“, so Netzer. Die Idee einer Montafonerbahn durch das ganze Tal sei so alt wie die Bahn selbst.

Erste elektrisch betriebene Eisenbahn der Monarchie

Die 1905 eröffnete Montafonerbahn ist knapp 13 Kilometer lang und führt von Bludenz über Lorüns, St. Anton im Montafon und Vandans nach Schruns. Sie war einst die erste elektrisch betriebene, normalspurige Eisenbahn der österreichisch-ungarischen Monarchie. Schon seit Jahren wird immer wieder darüber nachgedacht, die Strecke der Montafonerbahn zu verlängern.

2017 wurden 1,44 Millionen Fahrgäste befördert. Die Montafonerbahn steht im Besitz der Montafonerbahn Aktiengesellschaft. Hauptaktionär ist der Gemeindeverband Stand Montafon mit 54,5 Prozent der Anteile.

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