Evangelisches Mahn-Läuten am Karfreitag

Die evangelischen Kirchengemeinden haben am Karfreitag um 15.00 Uhr mit einem Mahn-Läuten gegen die Streichung des Feiertags protesiert. Die neue Karfreitagsregelung wurde in Vorarlberg recht unterschiedlich gehandhabt.

Hintergrund des Mahn-Läutens ist die vom Nationalrat im Februar beschlossene Abschaffung dieses Tages als gesetzlicher Feiertag für Evangelische, Methodisten und Alt-Katholiken, so der Evangelische Pfarrer in Bregenz, Ralf Stoffers gegenüber dem ORF.

Läuten soll zum Nachdenken anregen

Die Evangelischen Pfarrgemeinden in Bludenz, Feldkirch, Dornbirn und Bregenz wollen mit dem Mahn-Läuten die Bedeutung dieses Tages für den christlichen Glauben - unabhängig von der Konfession - hörbar in Erinnerung rufen, so der Geistliche.

Evangelisches Protestläuten

Aus Protest gegen die Entscheidung, den Karfreitag als Feiertag für evangelische Christen, Methodisten und Altkatholiken abzuschaffen, hat es österreichweites Protestläuten gegeben.

Konflikte mit Katholiken, bei denen die Glocken am Karfreitag ja traditionell schweigen, erwarte er nicht, sagt Stoffers. Das Läuten richte sich ja nicht gegen eine andere Konfession, der Karfreitag sei ein wichtiger Tag in allen christlichen Konfessionen. Das Läuten solle zum Nachdenken anregen, was es bedeutet, wenn man diesen wichtigen Tag so einfach streiche, so der Pfarrer.

Halber Feiertag für unmittelbare Landesbedienstete

Die neue Karfreitagsregelung wird in Vorarlberg unterschiedlich gehandhabt. Manche Gemeinden und Betriebe geben allen Mitarbeitern frei, andere wiederum niemandem. So ist der Karfreitag heuer für alle unmittelbaren Landesbediensteten ein halber Feiertag - sprich: sie haben ab 13.00 Uhr frei. Protestanten, Altkatholiken und Methodisten, für die der Karfreitag bisher ein Feiertag war, müssen daher den halben Tag arbeiten.

In der Krankenhausbetriebsgesellschaft schaut es hingegen anders aus. Dort hält man an der bisherigen Regelung fest, aber man versucht die Umsetzung - soweit wie möglich - über den Dienstplan zu regeln. Andernfalls wird das Feiertagsentgelt gezahlt. Für alle anderen gilt: ab 13.00 Uhr ist heute ein halber Feiertag.

Kaum Nachfrage nach persönlichem Feiertag

In allen Vorarlberger Städten ist der Karfreitag ein halber Feiertag für alle Bediensteten. Ganz unterschiedlich schaut die Regelung in den Gemeinden aus. So bleibt beispielsweise das Gemeindeamt in Fraxern heute den ganzen Tag geschlossen. In Sibratsgfäll dafür hat das Gemeindeamt auch am Nachmittag bis 16.00 Uhr offen - die Angestellten bekommen im Gegenzug einen halben Tag Zeitausgleich. Das war aber immer schon so geregelt.

Die Bundesregierung hat heuer auch erstmals die Möglichkeit geschaffen, sich mit einem Urlaubstag einen persönlichen Feiertag zu gönnen. Das Interesse daran scheint aber gering: etwa beim Beschlägehersteller Blum in Höchst mit rund 5.800 Mitarbeitern. Dort haben nur Einzelne ihren persönlichen Feiertag genommen. Einige Mitarbeiter haben sowieso die ganze Osterwoche Urlaub genommen. Ähnlich die Situation beim Seilbahnhersteller Doppelmayr. Der persönliche Feiertag ist auch dort kaum gefragt.

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