Maßnahmen gegen qualvolle Tiertransporte

Tiertransporte ins Ausland sorgen weiterhin für Schlagzeilen. Nachdem der „Verein gegen Tierfabriken“ erneut grobe Missstände aufgezeigt hat, verurteilen die Landtagsparteien gemeinsam das Quälen von Tieren. Unterschiede gibt es bei den Gegenmaßnahmen.

Der Landwirtschaftliche Ausschuss im Vorarlberger Landtag behandelte am Mittwoch die jüngsten Enthüllungen rund um Tiertransporte. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) verweist auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen und fordert deren Einhaltung. Bei Verstößen könnten entsprechende Strafen ausgesprochen werden.

Parteien zu Kälbertransporten

Am Mittwoch wurde das Thema im Ausschuss im Landhaus behandelt. Alle Parteien verurteilen die Kälbertransporte, aber die Gegenmaßnahmen werden unterschiedlich gesehen.

Man versuche die Exporte zu reduzieren. Das sei das Ziel. Im vergangenen Dezember wären die Transporte beispielsweise halbiert worden, so Gantner. Gantner sieht keine Möglichkeit für ein allgemeines Verbot der Kälbertransporte. Das sei aus rechtlicher Sicht nicht möglich.

Grüne fordern Prüfung

Aus Sicht von Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra (Grüne) sind zwei Maßnahmen notwendig. Zadra fordert einen umgehenden Stopp dieser Transporte und eine Prüfung aller Verfahren durch die Behörden. Aus Sicht der Grünen verhärtet sich der Verdacht, dass Tiertransporteure mit falschen Tatsachen hantieren. Zadra verlangt eine lückenlose Aufklärung durch die Behörden und allenfalls auch konkrete Strafen.

SPÖ fordert Gantner zum Handeln auf

Gabriele Sprickler-Falschlunger (SPÖ) verlangt, dass vor allem Gantner aktiv werde: „Da erwarte ich mir mehr Mut vom Landesrat und nicht immer ständiges Verweisen von Zuständigkeiten, von Verantwortlichkeiten“, so die SPÖ-Abgeordnete wörtlich.

FPÖ-Antrag angenommen

Der Landwirtschaftliche Ausschuss nahm einen Antrag der Freiheitlichen einstimmig an. Laut Klubobmann Daniel Allgäuer (FPÖ) geht es um mehrere Punkte: Grundlage sei ein öffentlicher Schlachthof und ein Verarbeitungszentrum für Vorarlberg. Notwendig wären auch Bemühungen, den Fleischabsatz zu erhöhen, vor allem bei Kalbfleisch. Auch habe der Landesrat dem Landtag intensiver über die Absatzzahlen und die Transporte zu berichten, damit Konsequenzen gezogen werden könnten.

NEOS will Totalverbot von Kälbertransporten

Und NEOS-Abgeordneter Daniel Matt hofft auf ein baldiges Ende der Kälbertransporte. Er wolle keine Bilder mehr von qualvollen Tiertransporten sehen. Es lägen genug Anträge im Landtag vor. Es müsse endlich gehandelt werden, so Matt. Die Ziele sind gesteckt, die Umsetzung ist aber fraglich.

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