Einblick in Akten zu Messerattacke

Nach der tödlichen Messerattacke in der BH Dornbirn kommen neue Hintergründe ans Licht. Die Akten, in die der ORF Vorarlberg am Dienstag Einsicht hatte, enthalten Details zum kriminellen Vorleben des 34-jährigen mutmaßlichen Täters sowie über seine Beziehung zum ermordeten Beamten.

Laut seinen Asylakten hat der Verdächtige in Vorarlberg 15 Vorstrafen - wegen Einbrüchen, Diebstählen, Nötigung, Drogendelikten und Körperverletzung. Zuletzt saß er zweieinhalb Jahre in Haft. Nach einer reichlich kriminellen Jugend wurde Soner Ö. 2008 mit einem Aufenthaltsverbot belegt. In der Begründung des zehnjährigen Aufenthaltsverbots stehen die Zuschreibungen „Rückfalltäter“ und „besonders verwerfliche Charaktereigenschaft“.

Details zum Täter nach Asylbeamten-Tötung

Der mutmaßliche Mörder von Dornbirn war 15-mal vorbestraft. Bevor er des Landes verwiesen wurde, saß er noch zwei Jahre in Haft. Er wurde mit einem zehnjährigen Aufenthaltsverbot belegt und als gefährlicher Rückfalltäter eingestuft.

Soner Ö. traf auf bekannten Beamten

Verantwortlich für den Bescheid zeichnete jener Mann, der gut zehn Jahre später als Leiter der Sozialabteilung in der BH Dornbirn erstochen werden sollte. Der türkische Staatsbürger Soner Ö. versuchte das Verbot zu umgehen, stellte einen Asylantrag. Der wurde abgelehnt, mehr noch: Er erhielt 2009 ein unbefristetes Einreiseverbot.

Anfang dieses Jahres am 6. Jänner stellte er sich der Polizei in Höchst, erzählte von seinen Vorstrafen, seinem Einreiseverbot und gab zudem an, als Kurde in Syrien gekämpft und zwei türkische Soldaten erschossen zu haben. Er bat um Asyl. Von Höchst wurde er an die Fremdenpolizei nach Feldkirch geschickt - dort sagte er dasselbe aus. Von dort schickte man ihn ins Erstaufnahmezentrum nach Thalham - mit der Auflage, das Zentrum nicht zu verlassen. Das tat er und gab dort wieder dasselbe zu Protokoll.

Eröffnung Asylverfahren

Am 18. Jänner wurde sein Asylverfahren eröffnet und die Auflage, dass er sich nur in Thalham aufhalten darf, gestrichen. Er konnte sich hierzulande wieder frei bewegen - als Asylwerber. Als solcher suchte er am 23. Jänner in der BH Dornbirn um Grundversorgung an und traf auf jenen Mann, der ihn damals des Landes verwiesen hatte.

Die Antragstellung zog sich tagelang, einmal fehlten diese, einmal jene Dokumente. Soner Ö. fühlte sich irgendwann zum Narren gehalten. Am 6. Februar eskalierte die Situation. Der Beamte wurde mit mehr als 14 Messerstichen getötet, Soner Ö. hatte zum Tatzeitpunkt 0,75 Promille Alkohol im Blut.

Politischer Wirbel nach Messerattacke

Nachdem neue Details zur der tödlichen Messerattacke in der BH Dornbirn ans Licht kommen, übt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) scharfe Kritik am Innenministerium. Die Verantwortung werde nach Vorarlberg abgeschoben, sagt Wallner im ORF Radio Vorarlberg-Interview - mehr dazu in Politischer Wirbel nach Messerattacke in der BH.

Link: