Kein Streikrecht während der Unterrichtszeit
Das sehen auch die Bildungsdirektionen in Wien, Niederösterreich und Salzburg so. Konkret heißt das: Die Teilnahme an der Demonstration während der Unterrichtszeit bedeutet ungerechtfertigtes Fernbleiben von der Schule, wie Elisabeth Mettauer-Stubler von der Bildungsdirektion bestätigt. Dies könne auch nicht entschuldigt werden. Alle Vorarlberger Schulen seien darüber informiert worden. Das Demonstrationsrecht könne somit ausschließlich in der unterrichtsfreien Zeit ausgeübt werden.
SPÖ: Einigung mit Klassenvorstand besser
Der Vorarlberger SPÖ-Chef Martin Staudinger fordert eine Änderung dieser Regelung. „Wir sollten junge Menschen stattdessen doch dazu ermuntern, für ihre Rechte einzutreten. Eine Demokratie muss es aushalten, wenn Schülerinnen und Schüler aus politischer Überzeugung auf die Straße gehen und dafür den Unterricht entfallen lassen.“
Tirol, Kärnten und das Burgenland machten es vor, so Staudinger, dort gelte die Demoteilnahme im Einvernehmen mit dem Klassenvorstand als Entschuldigungsgrund. Die Klassenvorstände hätten auch im Blick, ob es wichtige Gründe für einen dringenden Schulbesuch wie etwa eine Prüfung gebe, so Staudinger weiter. Daher sei es eine gute Idee, ihnen die Entscheidung zu überlassen. Die jungen Leute würden zu Recht für den Klimaschutz auf die Straße gehen.
„Nicht Schulschwänzen, sondern politische Bildung“
Ähnlich äußerten sich die Grünen: Sich für die eigene Zukunft einzusetzen, sei nicht Schulschwänzen sondern politische Bildung, so Klubobmann Adi Gross. „Ich erwarte mir von der zuständigen Landesrätin Schöbi-Fink Unterstützung und nicht Verhinderung dieser wichtigen Aktion. Diese jungen Leute setzen sich für ihre Lebensgrundlagen ein, das ist ja was Positives“, so Gross. Grundsätzlich sollte den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an der weltweiten Klima-Demonstration möglich sein.