Krebs als Schuldenfalle: 170 Soforthilfen

Pro Jahr erhalten 1.700 Vorarlberger die Diagnose „Krebs“. Für viele Betroffenen endet die Erkrankung in einer finanziellen Notlage: Sie benötigen Unterstützung, um den Alltag zu meistern.

Im vergangenen Jahr haben 170 Vorarlberger Krebspatienten die finanzielle Soforthilfe in Anspruch genommen, sagt Lucia Wieländner, Geschäftsführerin der Krebshilfe Vorarlberg: „Es gibt unterschiedliche Gründe für die finanzielle Notlage, also beispielsweise Einkommensminderung durch die Erkrankung oder krankheitsbezogene Kosten, die von der GKK nicht übernommen werden oder Heilbehelfe etc.“

In Summe sind fast 160.000 Euro ausbezahlt worden. Die Höhe der Unterstützung wird individuell bemessen, also von Fall zu Fall. Auffallend ist, dass vor allem Familien schneller finanzielle Unterstützung brauchen, erklärt Wieländner, „weil da geht es auch um Kinderbetreuung, die man spontan finanzieren muss etc. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Familien eher in die Notlage kommen.“

Psychologische Betreuung gefragt

Krebserkrankungen sind aber nicht nur eine finanzielle Herausforderung. Pro Jahr nehmen rund 400 Patienten auch die psychologische Beratung der Krebshilfe Vorarlberg in Anspruch. Manche würden nur wenige Stunden Beratung brauchen, andere würden über Jahre Hilfe in Anspruch nehmen. Gute Erfahrung gibt es in Vorarlberg mit der Wiedereingliederungsteilzeit, meint Wieländner. Darauf haben Betroffene zwar keinen Rechtsanspruch, doch die Firmen und Unternehmer würden meist gute Lösungen anbieten.

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