Masern: Nachfrage nach Impfstoff steigt

31 Menschen in Österreich sind heuer bereits an Masern erkrankt. Betroffen sind die Bundesländer Steiermark, Salzburg, Tirol und Wien. Ein europaweiter Trend. Ein Grund: es werde immer noch zu wenig geimpft.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet über neue Rekordzahlen: vergangenes Jahr sind in der WHO-Europaregion, die 53 Staaten umfasst, mehr als 82.000 Menschen an Masern erkrankt. Das entspricht einer Verdreifachung innerhalb nur einen Jahres. 72 Menschen sind daran gestorben.

Vergleicht man die Masernerkrankungen mit dem Jahr 2016 - da gab es ein Rekordtief - dann haben sich die Zahlen sogar verfünfzehnfacht. Die meisten Fälle wurden in der Ukraine registriert, dann folgen Serbien und Frankreich.

Masern in Österreich

In Österreich gab es vergangenes Jahr insgesamt 77 Fälle von Masern. 2018 sind es allein in den ersten fünf Wochen bereits 31. Ein alarmierender Anstieg für die Gesundheitsbehörden: sie raten dringend, den eigenen Impfstatus zu überprüfen.

Und so wurden im Jänner in Vorarlberg rund 25 Prozent mehr Impfdosen abgerufen als sonst, so das Gesundheitsministerium auf Anfrage.

Masernviren unter dem Mikroskop

ORF

Masernviren unter dem Mikroskop

Masern weltweit ausrotten

Die WHO hat es sich zum Ziel gesetzt, die Masern weltweit auszurotten. Dafür ist ein Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit zwei Dosen nötig. Die Masern-Durchimpfungsraten 2017 für Österreich zeigen jedoch, dass die Rate bei Kleinkindern bei 81 Prozent liegt, 48.000 Kleinkinder seien nicht ausreichend gegen Masern geschützt. Bei den 15- bis 30-Jährigen benötigen eine halbe Million Menschen in ganz Österreich eine zweite Dosis, um den vollen Schutz zu haben.

Zahlen über die Durchimpfungsrate in Vorarlberg konnten weder das Gesundheitsministerium noch der AKS nennen.

Masern

Die Krankheit Masern ist hochansteckend und betrifft vor allem Kinder, aber nicht nur. Die Viren verbreiten sich über die Luft. Neben Hautausschlag und Fieber kann die Erkrankung auch lebensgefährliche Lungen- und Gehirnentzündungen zur Folge haben.

Der Impfstoff ist ein Lebendvirusimpfstoff, hergestellt aus abgeschwächten Masernviren. Er ist kombiniert mit abgeschwächten Mumps- und Rötelnerregern und wird daher als MMR-Impfstoff bezeichnet.

Ausreichender Schutz besteht nach zwei schriftlich bestätigten Impfungen gegen Masern-Mumps-Röteln oder wenn mittels Antikörperbestimmung nachgewiesen ist, dass ein ausreichender Schutz im Blut vorhanden ist.

Fehlende Impfungen können und sollen in jedem Lebensalter nachgeholt werden. Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff, darum ist ein „überimpfen" nicht möglich. Der Impfstoff ist für Kinder und Erwachsene an öffentlichen Impfstellen sowie im Rahmen des Kinderimpfprogramms kostenfrei erhältlich.

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