Kritik an ALPLA-Plänen in der Grünzone

Der Verpackungshersteller ALPLA will in Fußach in der Landesgrünzone und der Blauzone erweitern. Wie die Wirtschaftspresseagentur berichtet, soll die Erweiterung auf 3,7 Hektar südlich des bestehenden Werkes erfolgen und 20 neue Arbeitsplätze bringen.

Der Verpackungshersteller ALPLA will sein bestehendes Werk in Fußach in der Landesgrünzone vergrößern. Die Gemeinde Fußach gab bereits grünes Licht und beantragte bei der Landesregierung, rund 3,7 Hektar aus der Landesgrünzone herauszunehmen. Das berichtet die Wirtschaftspresseagentur.

ALPLA will in Grünzone erweitern

Der Verpackungshersteller ALPLA will in Fußach in der Landesgrünzone und der Blauzone erweitern.

Dritte Erweiterung in der Grünzone

Die Betriebserweiterung ist im Süden des bestehenden Werkes geplant. Das betrifft das Gemeindegebiet von Fußach. Das Areal liegt sowohl in der Landesgrünzone als auch in der sogenannten „Blauzone“. Die „Blauzone“ spielt für den Hochwasserschutz eine entscheidende Rolle. Die Erhaltung der Freiflächen zum Schutz vor Hochwasser entlang des Rheins sei wichtig, sagen Experten.

Verfahren beim Land gestartet

Beim Land Vorarlberg ist das Verfahren zur Herausnahme der Flächen aus der Landesgrünzone bereits anhängig. Aus dem Büro von Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) heißt es, dass Stellungnahmen eingeholt wurden und ein Erläuterungs- und Umweltbericht erstellt worden ist. Inhaltlich verweist die Wirtschaftsabteilung des Landes darauf, dass durch die geplante Betriebserweiterung von ALPLA 20 neue Arbeitsplätze möglich wären.

Kritisch sieht hingegen die Raumplanungsabteilung des Landes das Vorhaben: Die beantragte Herausnahme von 3,7 Hektar aus der Landesgrün- und Blauzone liege deutlich über dem nachgewiesenen Bedarf. Es sollte daher eine entsprechende Reduzierung erfolgen. Eine Herausnahme „auf Vorrat“ lehnen die Raumplaner ausdrücklich ab.

Moosbrugger ablehnend

Anlehnend äußert sich auch Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. „Wir lehnen diesen Fall in dieser Form dezidiert ab, weil wir der Meinung sind, die Relation - 3,7 Hektar aus der Grünzone zu entnehmen für 20 Arbeitsplätze - ist ein absolutes Missverhältnis.“ Er hoffe darauf, dass noch nachgebessert werde - etwa in punkto Effizienz, damit man noch mehr Arbeitsplätze verfügbar mache.

Grüne kritisieren Landesgrünzonen-Verschwendung

Die Grünen fordern einen Stopp der Landesgrünzonen-Verschwendung. Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli fordert, dass ohne angemessene Kompensation kein Quadratmeter umgewidmet wird - und das müsse für alle gelten. Allein in Fußach gäbe es 7,6 Hektar möglicher Kompensationsflächen.

Wirtschaftskammer warnt vor Vorurteilen

Die Wirtschaftskammer warnt hingegen davor, das Projekt schon im Vorfeld zu verurteilen, und ruft zu einer sachlichen Prüfung der ALPLA-Betriebserweiterung auf. „Eine Entwicklung am Standort trägt zum Erfolg und der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und somit zur Lebensqualität gleichermaßen bei“, so Marco Tittler, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Am 18. Februar beginnt das Auflageverfahren, bei dem auch externe Stellungnahmen von Umweltvereinen und Raumplanungsexperten möglich sind.