Zwei Landesräte kandidieren nicht mehr

Die Landesräte Karlheinz Rüdisser und Christian Bernhard (beide ÖVP) kandidieren nicht für die kommende Landtagswahl. Das hat ÖVP-Landesparteiobmann Markus Wallner am Montagabend bekanntgegeben. Die Entscheidungen seien persönlicher Natur.

Bis Ende Februar muss feststehen, wer sich auf einer der Kandidatenlisten für die Landtagswahl im September um ein Mandat bewirbt. Zwei Entscheidungen dazu seien am Montagabend gefallen, so Wallner in einer Aussendung: Die Regierungsmitglieder Karlheinz Rüdisser und Christian Bernhard hätten sich entschieden, bei der kommenden Landtagwahl nicht mehr zu kandidieren. Beide stehen allerdings bis zum Abschluss der Regierungsbildung als Mitglieder der Landesregierung zur Verfügung.

Die persönliche Entscheidung beider sei natürlich zu respektieren, so Wallner. Es sei wichtig, dass diese Entscheidungen zum jetzigen Zeitpunkt gefallen sind, um frühzeitig Klarheit bei der Erstellung der Kandidatenlisten zu haben. „Wir haben jetzt ausreichend Zeit, für eine gute Nachbesetzung zu sorgen. Wie immer werden alle Personalfragen natürlich im Anschluss an die Landtagswahl entschieden: zuerst ist der Bürger am Wort und dann können überhaupt erst neue Positionen vergeben werden“, sagt der Landeshauptmann.

Rüdisser: „Aufgaben in jüngere Hände übergeben“

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser erklärte in der Aussendung, die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen. Rüdisser war seit 1980 in der Politik: Zuerst auf Gemeindeebene, davon vier Jahre als Vizebürgermeister von Lauterach, ab 2008 als Mitglied der Landesregierung und ab 2011 als Landesstatthalter. "Ich habe diese Aufgaben stets mit viel Freude und großem Engagement wahrgenommen. Im vergangenen Jahr wurden in verschiedenen Bereichen meiner Zuständigkeiten wesentliche Weichenstellungen getroffen. Damit ist ein idealer Zeitpunkt gegeben, diese Aufgaben in jüngere Hände zu übergeben.“

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser Porträt

Land Vorarlberg

Karlheinz Rüdisser

Wer neuer Landesstatthalter wird, steht laut Rüdisser noch nicht fest. Er wünsche sich aber, dass die Arbeit in seinem Sinn fortgeführt wird. „Die Entscheidung, wer personell nachfolgt, ist im Einvernehmen mit dem Landeshauptmann bzw. dem Wirtschaftsbund zu treffen. Und ich bin überzeugt, dass sie geeignete Kandidaten finden werden“, so Rüdisser.

Ganz von der politischen Bildfläche verschwinden wird der 63-Jährige eigenen Angaben zufolge aber wohl nicht. „Ich kann mir durchaus vorstellen, die eine oder andere Aufgabe auch in Zukunft wahrzunehmen. Aber die Aufgabe als Mitglied der Landesregierung ist eine außerordentlich zeitintensive. Es sind regelmäßig zwölf bis 14 Stundentage. Und diese Herausforderung ist, wenn man Mitte 60 ist, anders zu bewältigen wie mit Mitte 50“, begründet Rüdisser seine Entscheidung. Er wolle nun auch mehr Zeit für seine Familie und Freunde haben.

Christian Bernhard

Land Vorarlberg

Christian Bernhard

Bernhard möchte wieder als Arzt arbeiten

Christian Bernhard, der als Landesrat unter anderem für die Bereiche Gesundheit und Kultur zuständig ist, erklärte in der Aussendung, die Jahre in der Politik seien „eine interessante, spannende und erlebnisreiche Zeit der Gestaltung und Entwicklung“ gewesen. Er wolle aber wieder seinem Beruf als Arzt nachgehen. Dafür sei der Zeitpunkt genau der richtige. Auch wiederkehrende gesundheitliche Beschwerden - Bernhard hatte einen Kieferbruch erlitten - hätten zu der Entscheidung beigetragen. "Ich bedaure dies sehr. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, wurde aber wohl überlegt getroffen.“