Höfe nur auf gefährlichem Fußweg erreichbar

Drei Bauernhöfe oberhalb von Schröcken sind seit einem Schneerutsch vor rund zwei Wochen nicht mehr auf dem Straßenweg erreichbar. Der Fußweg ins Tal ist gefährlich, denn der Schnee droht weiter zu rutschen. Für die Bewohner ist die Situation angespannt.

Vor rund zwei Wochen hat ein gewaltiger Schneerutsch die Zufahrt zu den drei Bauernhöfen in der Parzelle Oberboden oberhalb von Schröcken verschüttet. Lawinenverbauungen sind einfach umgeknickt, es gibt zahlreiche Abrisskanten im Hang. Die vor zwei Jahren erneuerte und verstärkte Lawinenverbauung hat dem Druck der Schneemassen nicht standgehalten.

„Die Stangen drückt es weg wie Zahnstocher, die Eisen sind zum Teil verbogen und umgeknickt“, beschreibt Bewohner Siegfried Staggl die Lage. Am Rand des Hanges standen etwa 15 Bäume, die rund 50 Jahre alt waren - auch die hat es in den vergangenen Tagen weggedrückt. „Da sieht man, was für Gewalt dahinter ist, das hat man ein bisschen unterschätzt“, sagt Staggl.

„Ein angespanntes Gefühl“

Derzeit wird die Straße zu den drei Höfen mit Baggern und Schneefräsen freigemacht. Für die Bewohner waren die vergangenen zwei Wochen eine recht schwierige und bedrohliche Zeit. „Angst haben wir immer, wenn man vom Haus weg muss“, sagt Armin Bischof, „es ist ein angespanntes Gefühl“.

Seine Tochter Vanessa hat durch einen Zufall vor dem Schneerutsch ihr Auto im Dorf unten stehen gelassen. Sie ist mehrmals zu Fuß auf einem Weg oberhalb der Lawine ins Tal gelaufen, bevor sie dort ins Auto steigen und zur Arbeit fahren konnte - auf Bitte ihres Vaters hat sie dann aber teilweise im Tal übernachtet, weil der Rückweg zu gefährlich war. „Das ist nicht so einfach, wenn man nicht weiß, was passiert. Gefühl ist das nie ein gutes“, sagt Vanessa Bischof.

Eingeschneit in Schröcken

In Schröcken in Vorarlberg sind seit Anfang des Jahres drei Bauernhöfe von der Umwelt abgeschnitten.

„Man kocht, was es gibt“

Einkaufen geht Christl Staggl im Moment nicht, nur vielleicht mal schnell aus dem Haus, wenn ihr „die Decke auf den Kopf fällt“, sagt sie: „Da hat man halt eine große Tiefkühltruhe und kocht, was es gibt.“ In ihrem Bauernhof hat Christa Staggl normalerweise zwei Wohnungen an Saisonarbeiter vermietet, die Mieter sind derzeit aber alle ausquartiert, weil sie von ihrem Hof aus nicht zur Arbeit kommen.

Die Straße wird in den nächsten Tagen freigeräumt sein. Allerdings heißt das noch nicht, dass sie freigegeben wird - darüber wird dann die Lawinenkommission entscheiden.