Ed Atkins zeigt verstörende Bildwelten

Der britische Künstler Ed Atkins nützt den PC für seine Kunst. Er schafft Bildwelten, die verstörend wirken, ihn aber zum markantesten Künstler der Post-Internet-Generation machen. Seine Ausstellung wird am Freitag im Kunsthaus Bregenz eröffnet.

Die Ausstellung in Bregenz ist Atkins’ größte Einzelausstellung und seine erste in Österreich. Mit der mehrteiligen Werkserie mit dem Titel „Old Food“ lotst Atkins den Besucher in eine vermeintlich alte Welt mit Blockhütte und idyllischen Wiesenwegen. Ein mittelalterlich gewandeter Junge sitzt mit dem Rücken zum Zuschauer, man hört ihn weinen. Dann dreht er sich um: Man sieht seine aufgerissenen Augen, aus denen die Tränen quillen.

Es weinen noch andere Figuren, ohne dass der Zuschauer weiß, warum: Sie spielen Klavier und weinen, manchmal sind sie ein alter Mann, dann wieder ein Monsterbaby. Man schaut ihnen bei ihrer Einsamkeit zu und ist empathisch gefangen, um gleich in der nächsten Sekunde mit den Figuren herausgerissen zu werden. Spätestens der schleppende, marionettenhafte Gang der Figuren erinnert an die Hyper-Künstlichkeit dieser Videowelt.

Ed Atkins im Kunsthaus Bregenz

Wie passen große Gefühle und digitale Welten zusammen? Das fragt der britische Medienkünstler Ed Atkins in seiner bislang größten Einzelausstellung im Kunsthaus Bregenz.

Atkins arbeitet mit perfekten, computergenerierten Bildern und zeigt den Zuschauern damit, wie sehr sie dieser Künstlichkeit vertrauen. Die Figuren des 37-jährigen Briten, der in den vergangenen Jahren in Berlin, New York, Amsterdam und London ausgestellt hat und mittlerweile in Kopenhagen lebt, nennt Atkins selbst „Dummies für Emotionen“. Die Ausstellung „Ed Atkins“ ist vom 19. Jänner bis 31. März 2019 im Kunsthaus Bregenz (KUB) zu sehen. Die Eröffnung erfolgt am 18. Jänner um 19.00 Uhr.

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