Drei Tote bei Alpinunfällen am Wochenende

Zwei Deutsche im Alter von 26 und 32 Jahren sind am Sonntag bei Lawinenabgängen im Bregenzerwald ums Leben gekommen. Am selben Tag blieb eine 24-jähriger Schweizerin nach einem Sturz kopfüber im Tiefschnee stecken - für sie kam ebenfalls jede Hilfe zu spät.

Kurz nach Mittag ereignete sich am Diedamskopf in Schoppernau das erste Unglück. Ein 26-jähriger Mann war im freien Skiraum etwa 500 Meter unterhalb der Mittelstation unterwegs, als ihn ein Schneebrett erfasste und verschüttete. Seine 25-jährige Begleiterin, die auf der gesicherten Piste stehen geblieben war, machte sich sofort daran, den Lawinenkegel abzusuchen und setzte einen Notruf ab.

Lawine Lawinengefahr LVS-Gerät

APA/JAKOB GRUBER/Themenbild

Lawinenverschütteten-Suchgerät

Die Frau entdeckte schließlich die aus den Schneemassen ragenden Beine des 26-Jährigen und grub ihn aus. Die Reanimationsversuche blieben aber erfolglos. Beide waren laut Polizei mit entsprechender Lawinen-Notfallausrüstung ausgestattet. Die Angehörigen wurden in der Talstation der Bergbahnen Diedamskopf von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Lawinenabgang in Damüls

Am späten Sonntagnachmittag ging erneut ein Notruf bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle wegen eines Lawinenabgangs ein. Im Skigebiet Damüls/Mellau hatte ein 32-jähriger Skifahrer den gesicherten Skiraum für eine Tiefschneeabfahrt verlassen. Unmittelbar danach löste sich ein Schneebrett und riss den 32-Jährigen mit. Er wurde zunächst nur knietief verschüttet. Kurz darauf folgte eine Nachlawine, die den Mann vollends verschüttete.

Seine 25-jährige Begleiterin konnte den Mann mithilfe eines Lawinenverschütteten-Suchgeräts ausfindig machen und den Kopf freilegen. Auch in diesem Fall blieben alle Wiederbelebungsmaßnahmen erfolglos. Laut Polizei waren die beiden Wintersportler mit der entsprechenden Lawinen-Notfallausrüstung ausgestattet.

24-Jährige blieb kopfüber im Tiefschnee stecken

In Gargellen geriet eine 24-jährige Snowboarderin gegen 14.30 Uhr ohne Fremdverschulden über den Pistenrand hinaus, stürzte 20 Meter über steiles Gelände ab und blieb mit dem Kopf voran im etwa 1,5 Meter tiefen Schnee stecken. Obwohl sie ihre drei Begleiter sofort ausgruben und mit der Wiederbelebung begannen, verstarb die Schweizerin noch am Unfallort - mehr dazu in 24-Jährige blieb kopfüber im Schnee stecken - tot.

Lawinengefahr der Stufe vier

In Vorarlberg herrscht derzeit verbreitet große Lawinengefahr. Der Neuschnee sowie die mächtigen Triebschneeansammlungen sind sehr störanfällig. Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, etwa durch einen einzelnen Wintersportler wahrscheinlich.

Karte Lawinengefahr

Landeswarnzentrale

Unerfahrene sollten gesicherte Pisten nicht verlassen. Anzahl und Umfang der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe und mit weiterem Schneefall verbunden mit Wind im Tagesverlauf zu - mehr dazu im Lawinenlagebericht.

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