Massiver Anstieg an psychisch kranken Kindern

Beim Vorarlberger Kinder- und Jugendanwalt Michale Rauch läuten die Alarmglocken: Die Zahl an psychischen und seelischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen hätten massiv zugenommen.

Auch die Kinder- und Jugendanwaltschaft spüre den sozialen Klimawandel in zweifacher Hinsicht, sagt Rauch. Einerseits sei feststellbar, dass auch in Vorarlberg immer mehr Kinder und Jugendliche von Armut betroffen seien - gerade durch die Kürzung der Mindestsicherung, so Rauch.

Andererseits seien auch immer mehr Kinder und Jugendliche mit der ständigen Beschleunigung des Lebens überfordert. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rankweil verzeichnet laut Rauch massive Anstiege. Die Sozialpolitik müsste seiner Meinung nach mehr in Kinder und Jugendliche investieren - nicht weniger.

Im Gespräch mit ORF-Redakteurin Ines Hergovits-Gasser zieht Michael Rauch unter anderem Bilanz über das vergangene Jahr. Hier können sie das gesamte Interview nachhören.

Koordinationsstelle für Mobbing an Schulen

Erfreulich für Rauch ist, dass nun endliche die Koordinationsstelle für Mobbing an Schulen in Vorarlberg eingerichtet wurde. Schwierige sei momentan, Anregungen in Richtung Bund zu richten. Er habe das Gefühl, dass hier nur noch das Programm durchgezogen werde.

21 haben sich bei der Opferschutzstelle gemeldet

Seit dem Jahr 2010 gibt es die Opferschutzstelle bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Vorarlberg. Im vergangenen Jahr haben sich laut Rauch 21 Opfer von Gewalt und Missbrauch in öffentlichen und kirchlichen Heimen bei der Vorarlberger Opferschutzstelle gemeldet.

Nach der Einführung der Heimopferrente im Jahr 2017 sei die Zahl der Meldungen zuerst angestiegen - die 21 Neumeldungen im vergangenen Jahr entsprächen aber dem langjährigen Durchschnitt.