Abgeschobener Gastronomielehrling freigekauft

Qamar Abbas, der 26-jährige Gastronomielehrling, der vor rund zwei Wochen nach Pakistan abgeschoben wurde, befindet sich in seiner Heimat wieder auf freiem Fuß. Kurz nach seiner Ankunft war er bekanntlich inhaftiert worden.

Die Gründe dafür, dass Abbas in Pakistan inhaftiert wurde, waren von Beginn an unklar - mehr dazu in Abgeschobener Lehrling in Pakistan inhaftiert. Jetzt ist der 26-Jährige wieder auf freiem Fuß, berichtete sein ehemaliger Arbeitgeber Marcel Lerch dem ORF Vorarlberg. „Ich habe heute Früh einen Anruf von Qamar bekommen, in dem er mir erzählt hat, dass er vergangene Nacht freigelassen wurde“, so Lerch.

Letzter Hoffnungsschimmer Abschiebung Qamar

ORF

Katastrophale Verhältnisse im Gefängnis

Abbas sei von seinem Bruder freigekauft worden - „unter Nachdruck von einer Connection aus Lustenau zu hochrangigen Persönlichkeiten in Pakistan, dadurch ging es etwas schneller“. Abbas habe ihm auch von den katastrophalen Verhältnissen im Gefängnis in Karachi berichtet, in dem er festgehalten wurde. Dort seien rund 6.000 Insassen untergebracht, 30 bis 35 Männer würden sich eine Zelle und drei Toiletten teilen. Geschlafen werde auf dem Betonboden, unter Tag werde gearbeitet.

Sein ehemaliger Lehrling habe auch andere Insassen getroffen, die abgeschoben worden seien, so Lerch weiter. Manche würden seit zwei oder drei Jahren im Gefängnis sitzen: „Wenn es von außen keinen Einfluss gibt, nicht geschmiert wird - also mit Geld - oder auch sonstigen Einfluss, hat man keine Chance, herauszukommen.“ Jetzt werde Abbas zunächst zu seiner Familie reisen, die etwa 20 Stunden von Karachi entfernt lebe. Derzeit lebe er bei seinem Cousin.

Heftige Kritik an Asylpolitik

Der Fall des jungen Mannes, der während seiner Ausbildung in Lustenau abgeschoben wurde, führte in Vorarlberg zu heftiger Kritik an der Asylpolitik der Regierung - mehr dazu in Abschiebung ruft politische Parteien auf den Plan. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte sich eingeschaltet, um darauf hinzuwirken, dass der Fall noch einmal geprüft werde.

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