Patientenanwalt für Zweitmeinung bei OPs

Operieren oder nicht? Von Krankenhaus zu Krankenhaus kann die Antwort auf diese Frage unterschiedlich ausfallen. Der Vorarlberger Patientenanwalt Alexander Wolf spricht sich dafür aus, dass Patienten Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung haben.

Ein Blick ins Nachbarland Deutschland zeigt: die Indikation zu operieren fällt von Region zu Region unterschiedlich aus. So wird bei Rückenschmerzen etwa in manchen Regionen 13 Mal so häufig operiert wie in anderen. In Österreich gibt es dazu keine Statistik. Patientenanwalt Wolf geht jedoch davon aus, dass es auch hierzulande diese regionalen Unterschiede gibt.

Zwar kenne er die Motivation der Ärzte oder Krankenhäuser nicht, räumt Wolf ein, er nehme aber an, dass eine Operation Geld bringe. Eine zweite medizinische Meinung könnte die Zahl der Operationen vielleicht senken, glaubt Wolf.

Wolf: Zweitmeinung aus anderem KH einholen

In Deutschland haben Patienten einen Rechtsanspruch auf diese zweite Meinung. Wolf wünscht sich das auch für Österreich - die Zweitmeinung sollte allerdings einem anderen Krankenhaus und nicht nur durch einen Arzt desselben Krankenhauses eingeholt werden. Wenn das im Gesetz verankert wäre, würde die Sozialversicherung die Kosten dafür tragen, so Wolf.

Patienten drängen oftmals auf OPs

Oft sei es aber auch so, dass der Patient auf eine Operation dränge - gerade dann, wenn eine konservative Behandlung Monate dauere und eine OP die Genesung beschleunigen könnte. Laut Wolf nehmen Patienten oft das Risiko einer OP in Kauf, um - in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit - schneller wieder arbeiten zu können. Dann sei man weniger von einer Kündigung bedroht, so Wolf.

Einen ausführlichen Beitrag zum Thema sehen Sie heute Abend, ab 19.00 Uhr, bei „Vorarlberg heute“ in ORF2.