Zugspitzbahn beschädigt: Aufwändige Bergung

Eine total zertrümmerte Gondel macht den Betrieb der berühmten Zugspitzbahn in Deutschland derzeit unmöglich. Gebaut wurde die Bahn vom Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr/Garaventa. Jetzt muss die Gondel aufwändig geborgen werden.

Während einer Notfallübung am Mittwochabend raste ein Bergewagen ungebremst in die unbesetzte Gondel. Ursache dürfte ersten Erkenntnissen zufolge ein gerissener Kettenzug gewesen sein. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist aber enorm. Die Bergearbeiten stellen jetzt selbst erfahrene Seilbahn-Techniker vor eine knifflige Aufgabe: Die Gondel wiegt nämlich 15 Tonnen und muss im steilsten Stück mit 100 Prozent Steigung - also einem Winkel von 45 Grad - geborgen werden.

Zentimeter für Zentimeter in die Bergstation

Nächste Woche sollen die Arbeiten beginnen, sagt Arno Inauen, Geschäftsführer von Garaventa. Eine Bergung mittels Helikopter ist ausgeschlossen, deswegen hat man sich für einen anderen Weg entschieden: „Wir werden zuerst das Fahrzeug sichern und es dann sukzessive in die Bergstation ziehen, dort demontieren und dann die defekten Bauteile ins Tal bringen“, erläutert Inauen. Es gehe dabei in erster Linie um die Sicherheit der Mitarbeiter. Außerdem gehe es darum, im Zuge der Bergung nicht weitere Bauteile zu beschädigen.

Die Gondel hängt nur mehr am Zugseil. 280 Meter muss sie Zentimeter für Zentimeter in die Bergstation gezogen werden, ohne die Tragsteile zu beschädigen. Außerdem muss eine neue Kabine gebaut werden, weil es sich dabei um eine Spezialanfertigung handelt. Daher ist unklar, wie lange die berühmte Zugspitzbahn noch stillstehen wird. Der Gipfel ist aber weiterhin über die Zahnradbahn und die Gletscherbahn zu erreichen.