Skyspace bietet einzigartige Ein- und Ausblicke

Nach Jahren des Konzipierens und Planens ist der Skyspace Lech ab Montag öffentlich zugänglich. Das Werk des US-Lichtkünstlers James Turrell wurde durch einen privaten Verein und die Mithilfe zahlreicher Sponsoren und Handwerker realisiert.

Wenige Gehminuten oberhalb von Oberlech, auf Tannegg, liegt der Skyspace, eingebettet in einen natürlichen Hügel, quasi auf Augenhöhe mit den umliegenden Bergen. Der Ort sei perfekt, meinte James Turrell 2014 und begann mit dem Entwurf. Lech sei für Turrell vor allem wegen seiner Exponiertheit gegenüber den Naturgewalten interessant, sagt Otto Huber vom Verein „Horizon Field“. Der Verein ermöglichte mit einer Fundraising-Aktion die Realisierung des Werks. „Er ist ein Mensch, der die Natur und auch die raue Natur liebt“, so Huber.

„Sensing Room“ mit Blick auf Kuppel

Über einen 15 Meter langen Tunnel erreicht man das Innere des Hügels und den runden „Sensing Room“. Dieser ist das Herzstück des Kunstwerks, wie bei den Skyspace-Kunstwerken üblich mit einer umlaufenden Bank ausgestattet, die den Blick des sitzenden Besuchers auf die in der Mitte liegende Kuppel lenkt. Der sakral anmutende Raum wird in verschiedene Lichtfarben getaucht. Begrenzungen lösen sich auf, der Raum beginnt zu schweben.

Skyspace in Lech

Der Skyspace Lech wurde durch einen privaten Verein und die Mithilfe zahlreicher Sponsoren und Handwerker realisiert.

In der blauen Stunde, wenn sich die Kuppel des Skyspace öffnet, lässt Turrell den Besucher den Himmel farbig sehen. Eine Botschaft stecke aber nicht dahinter, sagt Huber: „Er will eigentlich die Menschen dazu sensibilisieren, sich über die eigene Wahrnehmung klar zu werden. Also Einbildung, Realität, Fiktion, alle diese Dinge zu unterscheiden.“

Kosten von 1,5 Mio. Euro

Für James Turrell, 1943 in Los Angeles geboren, ist Licht eine Substanz, die sich selbst offenbart. 1997 hat er aus dem Kunsthaus Bregenz ein Lichtobjekt gemacht. Insgesamt hat er weltweit 75 Skyspaces realisiert. In Arizona arbeitet er seit vielen Jahren an einem gigantischen Observatorium. Der Skyspace in Lech ist nun fertig, die 1,5 Millionen Euro Kosten tragen zahlreiche Sponsoren - viele haben mitgeholfen, um dem Himmel hier noch ein Stück näher zu kommen.