Planung von Speicherteich schreitet voran

Im Montafon schreiten die Planungen für den Beschneiungsteich auf dem Schwarzköpfle voran. Während die Grünen den Speichersee als „überdimensionierten Naturfrevel“ kritisieren, veröffentlicht der Projektbetreiber Silvretta Montafon weitere Visualisierungen.

Die neuen Bilder zeigen den Speicherteich von vorn und mit unterschiedlichem Füllstand. Laut Silvretta Montafon möchte man damit zeigen, wie sich der Teich nach Abschluss der Bauarbeiten in die Landschaft einfügt. „Wir planen nicht einfach einen Beschneiungsteich, sondern die Renaturierung in einen an die Umgebung angepassten Beschneiungsteich“, so Martin Oberhammer, Geschäftsführer der Silvretta Montafon, am Dienstag in einer Aussendung.

Grüne: „Raubbau an der Natur“

Die Vorarlberger Grünen halten weiterhin an ihrer Kritik am Speicherteich fest. „Der geplante Speichersee am Schwarzköpfle im Montafon ist ein völlig überdimensionierter Naturfrevel. Es ist klar zu sehen: Dieser Speichersee wird eine tiefe Wunde in einem sensiblen und wunderschönen Naturraum hinterlassen, die nicht mehr zu heilen sein wird“, so Umweltsprecher Christoph Metzler.

Die Grünen sprechen von „Raubbau an der Natur“ und unterstützen die Kritik der Naturschutzvereine am geplanten Projekt. Sie sprechen sich für eine maßvolle Weiterentwicklung des Wintertourismus aus. Man sei nicht prinzipiell gegen Beschneiung, aber es brauche dabei Maß und Ziel, sagt Metzler. Zudem sei es absurd, bereits ab Oktober das komplette Skigebiet Valisera, Versettla, Garfrescha, Grasjoch und Kapell innerhalb von 70 Stunden grundzubeschneien – wie es von den Projektbetreibern vorgesehen sei.

Die Vorarlberger Naturschutzvereine haben sich am Dienstag im Rahmen der Pressekonferenz zur Initiative „As langat“ ebenfalls zum umstrittenen Projekt geäußert - mehr dazu in Naturschützer protestieren gegen Umweltpolitik. Dabei zeigten sie Grafiken, die die Größe des Speichersees beispielsweise im Vergleich zum Kunsthaus Bregenz zeigt (siehe Bilderserie oben).

Kooperation mit Natura 2000

Noch gibt es aber kein grünes Licht für den Speicherteich - das Landesverwaltungsgericht muss erst über eine Beschwerde des Naturschutzbundes entscheiden. „Es gilt abzuwarten, wie das Landesverwaltungsgericht entscheidet. Wir sind aber optimistisch, dass wir schon bald mit der Umsetzung beginnen können“, sagt Silvretta-Montafon-Geschäftsführer Oberhammer.

Die Silvretta Montafon hat aber bereits einen Optionsvertrag mit der Salzburger Baufirma Stöckl abgeschlossen, die den Bau des Beschneiungsteichs im Falle einer positiven Entscheidung umsetzen wird. Die Baufirma hat bereits ähnliche Projekte realisiert - etwa den Speichersee Salvenmoos bei Söll in Tirol, am Hornköpfl in Kitzbühel oder am Kreuzjöchl in Westerndorf.

Zudem hat die Silvretta Montafon einen Kooperationsvertrag mit der Natura 2000 zur Unterstützung ihrer Projekte unterzeichnet. Die Zusammenarbeit sei eine der zahlreichen Ausgleichsmaßnahmen der Silvretta Montafon, heißt es.

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