Hitzewelle: Grundwasserversorgung gesichert

Trotz Hitzewelle und fehlender Niederschläge ist die Grundwasserversorgung in Vorarlberg laut Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) weitgehend gesichert. Ein vollständiges Feuerverbot in den Wäldern sei nicht nötig.

Am härtesten trifft die Trockenheit die Bauern. Ihnen fehlt Wasser und Heu, die Böden trocknen aus und liefern keine Futtergrundlage. Die Lage sei außergewöhnlich, aber nicht dramatisch, erklärte Walter Vögel von der Abteilung Landwirtschaft am Dienstag im Pressefoyer der Vorarlberger Landesregierung.

Halb so viel Niederschlag wie üblich

In einigen Fällen müsse aber Wasser auf die Alpen transportiert werden. Die Folgen für die Landwirtschaft würden sich erst mittelfristig zeigen, wenn klar sei, wie stark die Böden geschädigt wurden und wie massiv die Milchproduktion verringert wurde.

Hitzewelle: Grundwasserversorgung gesichert

Laut Landesregierung ist die Grundwasserversorgung in Vorarlberg gesichert. Am härtesten trifft die Trockenheit die Bauern - die Landesregierung sicherte Unterstützung zu.

Wallner führte aus, dass sich die derzeitige Situation bereits seit längerem abgezeichnet habe: Denn seit April liege die Niederschlagsmenge deutlich unter dem Schnitt - es habe nur halb so viel wie sonst üblich geregnet (350 statt 700 mm).

Waldbrandgefahr: Wallner appelliert an Bevölkerung

Trotz der extremen Trockenheit sieht die Landesregierung von einem totalen Feuerverbot in den Wäldern ab. Landeshauptmann Wallner appelliert an die Bevölkerung, vernünftig mit Feuer umzugehen. Er verweist auf eine entsprechende gesetzliche Bestimmung in Vorarlberg. Paragraph 40 des Forstgesetzes besage, dass unbefugten Personen das Feuermachen im Wald oder in der Nähe des Waldes untersagt ist.

Waldbrand und aktuelle Gefahren

Seit dem Frühjahr hat es in Vorarlberg kaum geregnet. Die Folge ist die Trockenheit im ganzen Land - und damit verbunden auch die Waldbrandgefahr, die immer größer wird.

„Insbesondere dann, so wie jetzt, wenn eben gewisse Verhältnisse vorherrschen, die einen Waldbrand auslösen können“, sagt Wallner. Ein vollständiges Feuerverbot - wie es bereits im Schweizer Kanton St. Gallen und im Fürstentum Liechtenstein verhängt worden ist - ist für Wallner nicht notwendig. Aus seiner Sicht ist die bestehende Regelung derzeit ausreichend.

Grundsätzlich gute Versorgung

Die Wasserversorgung des Landes sei grundsätzlich gesichert, sagte Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Dies werde so bleiben, auch wenn man laut Wetterprognosen damit rechnen müsse, dass auch der August relativ trocken bleibe. Einige Gemeinden, die auf Quellwasser angewiesen sind, wird es laut Blank ernster treffen. Diese Gemeinden seien aber darauf vorbereitet.

Zwei Drittel der Vorarlberger Bevölkerung, vor allem in den großen Siedlungsgebieten im Rheintal und Walgau, werden aus Grundwasser versorgt. Der Grundwasserspiegel ist laut Blank zwar teilweise zurückgegangen, die bisher gemessenen Mindeststände seien aber noch nicht erreicht. „Schwankungen von zwei bis drei Metern haben keine negativen Auswirkungen auf die Grundwasserversorgung“, so Blank.

Weniger Wasser im Bodensee

Im Bodensee ist der Wasserspiegel seit Mitte Juni stark abgefallen und befindet sich mit rund 85 Zentimeter derzeit deutlich unter dem Mittelwert der Jahre 1981 bis 2017. Der niedrigste Wasserstand von 65 Zentimeter - er wurde im Juli 2006 gemessen - ist damit aber noch nicht erreicht. Blank rechnet aufgrund der heißen Wetterprognosen mit einem weiteren Absinken in den nächsten Tagen, der niedrigste Wert werde aber auch dann nicht unterschritten.

VKW: Stromversorgung gesichert

Auch bei den Stauseen macht sich die derzeitige Trockenheit bemerkbar. Nach Angaben von VKW-Sprecher Andreas Neuhauser fließt deutlich weniger Wasser in die Stauseen als im langjährigen Schnitt. Diese Schwankung sei aber nicht ungewöhnlich - in den Stauseen gebe es mal mehr Wasser und mal weniger. Auswirkungen auf die Endkunden hat die aktuelle Situation laut Neuhauser nicht - die Stromversorgung sei gesichert.

In Vorarlberg sind in den letzten zehn Jahren 120 Millionen Euro in die Wasserversorgung investiert worden. Land, Gemeinden, Genossenschaften und Wasserverbände investieren allein in diesem Jahr 16 Millionen Euro, der Landesanteil beträgt 3,5 Millionen Euro.

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