Kaum Futter: Bauern müssen teils Kühe verkaufen

Die derzeitige Dürre in Vorarlberg zwingt manche Bauern mittlerweile dazu, Kühe zu verkaufen, um die steigenden Futterkosten zu decken. Laut Landwirtschaftskammer steigen die Preise für Heu immer weiter.

Da auf den Weiden aufgrund der Trockenheit nichts mehr wächst, sind immer mehr Vorarlberger Bauern auf importierte Heuballen aus Süddeutschland angewiesen.

Dürre wird immer schlimmer

Die Dürre in Vorarlberg bringt immer mehr Bauern in finanzielle Bedrängnis. Auf den Weiden wächst kein Gras mehr, immer mehr Landwirte müssen Futter zukaufen, die Heupreise steigen.

Die Preise für Heu stiegen ständig, sagt Christian Meusburger von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Mittlerweile koste ein Kilogramm Heu so viel, wie ein Bauer für einen Liter Milch bekomme - nämlich 36 Cent. Einige Bauern verkauften schon Kühe, um die steigenden Kosten zu decken.

Futtermangel vor allem im Walgau

Zudem wird es laut Meusburger auch immer schwieriger, Heu in einer guten Qualität zu bekommen. Am schlimmsten sei zur Zeit der Walgau betroffen - dort hätten die meisten Bauern 80 Prozent ihrer Grasernte verloren - aber auch im Rheintal und im Bregenzerwald klagten immer mehr Bauern über Futtermangel. Die Schäden durch die Dürre lassen sich laut Meusburger noch nicht beziffern. Eine endgültige Bilanz will die Landwirtschaftskammer im Herbst ziehen.

Und: Der Großteil der Vorarlberger Milchbauern hat ihr Grünland nicht gegen Dürreschäden versichert. Die Versicherung als Zusatz in der Hagelversicherung gibt es seit 2015, bisher hätten die Bauern nicht das Problem gehabt, dass ihre Böden zu trocken gewesen seien, sagt Meusburger. Er schätzt, dass nach diesem Hitze-Sommer mehr Landwirte eine Dürreversicherung abschließen werden.

Vor allem den Alpbauern macht die aktuelle Schönwetterphase zu schaffen. Jede zweite Alpe leidet an Wasserknappheit - mehr dazu in Trockenheit für Alpbauern „existenzbedrohend“.