Trockenheit für Alpwirtschaft immer bedrohlicher

Die anhaltende Trockenheit in Vorarlberg wird immer mehr zum Problem: Landwirte melden bereits Ernteausfälle, auf vielen Alpen wird die Lage langsam aber sicher prekär. Im Tal bereiten auch Engerlinge Probleme.

Auf der Alpe Gävis rückt derzeit zwei- bis dreimal pro Woche der Wassertransporter an - der sonst als Milchtransporter dient. 16.000 Liter Wasser passen in den Tank, in etwa der Tagesbedarf der Alpe. Hundert Kühe würden sich auf der Alpe befinden, sagt Peter Dobler, Obmann der Alpgenossenschaft Satteins. Eine Kuh brauche etwa einhundert Liter Wasser - für alle brauche es dementsprechend 10.000 Liter.

Trockenheit in den Alpen

Die anhaltende Trockenheit in Vorarlberg wird immer mehr zum Problem. Landwirte melden bereits Ernteausfälle und auf vielen Alpen wird die Lage langsam prekär.

Regen bleibt größtenteils aus

Die Milchkühe sind nicht die einzigen Wasserverbraucher auf der Alpe zwischen Matona und Gerenfalben - aber sie brauchen am meisten davon. Das liege auch daran, dass das Gras so trocken sei, sagt Bernd Madlener, Älpler auf der Alpe Gävis. Morgens sei der Tau oft schon weg, die Kühe würden dadurch mehr Durst haben als sonst. Der erhoffte Regen bleibt indes aus - zumindest in dem Ausmaß, das nötig wäre.

Die Konsequenz: Die Quelle, die normalerweise die Alpe mit Wasser versorgt, gleicht zurzeit eher einem Rinnsal - und liefert nicht einmal die Hälfte des Tagesbedarfs.

Andere Tiere betroffen

Der Wasserbedarf beschränkt sich aber nicht nur auf die Milchkühe: Auch in der Sennerei wird sauberes Wasser benötigt, um die Geräte zu reinigen und die Milch zu kühlen. Die 19 Ziegen und 50 Alpschweine haben weniger Probleme, weil letztere auch die Molke aus der Sennerei trinken.

Mit einem Umzug ins Tal wäre das Problem keineswegs gelöst, weil auf der Alpe wenigstens genügend Gras wächst, während die Wiesen im Tal ausgetrocknet sind. Und wenn man dann den Heustock bediene, fehle das Futter im Winter, meint Dobler. Gehe es auf der Alpe aber gar nicht mehr, würde man die Tiere natürlich ins Tal bringen. Noch ist es nicht so weit, noch bringt der Milchtransporter das Wasser auf die Alpe - und die Besitzerin der Alpe, die Gemeinde Satteins, übernimmt die Kosten.

Engerlingen-Gefahr für Wiesen

Die Hitze führt derzeit noch zu einem anderen Problem: Dicke, unersättliche Larven des Maikäfers fressen vom Walgau bis ins Klostertal und im Montafon die Wurzeln der Gräser ab.

Auch Engerlinge machen Probleme

Die Hitze führt derzeit aber noch zu einem anderen Problem: Die Larven des Maikäfers - die Engerlinge - fressen im ganzen Land die Wurzeln der Gräser ab. Die betroffenen Bauern berichten teilweise von Totalschäden bei der Gras-Ernte. Die Landwirtschaftskammer will die Schäden in der kommenden Woche erheben.

Links: