Blässhühner beehrten „Carmen“-Premiere

Besondere Gäste haben sich am Donnerstagabend zur Premiere von Georges Bizets Oper „Carmen“ bei den Bregenzer Festspielen eingefunden. Eine Blässhuhnfamilie machte es sich auf einer der gigantischen Spielkarten der Seebühne bequem.

Den seltenen Besuchern war das Schauspiel auf der Seebühne sichtlich nicht ganz geheuer: Jedes Mal, wenn sich die Sänger näherten, nahmen die Eltern und ihre Jungen Reißaus und piepsten gut hörbar zwischen Carmen, Don José und Escamillo. Das fiel auch den anwesenden Gästen auf - selbst Kulturexpertin Franziska Stürz von BR Klassik fieberte am Donnerstagabend mit: „Ich muss gestehen, mich hat auch das Schicksal der kleinen Blässhuhnfamilie ganz rechts unten unheimlich beschäftigt in den ersten Szenen.“

Die Tiere scheinen es sich sogar dauerhaft sesshaft gemacht haben: Sie haben auf einer der 62 gigantischen Spielkarten, die das Bühnenbild für „Carmen“ bilden, ein Nest gebaut. Karl Heinz Hanny von der Tierrettung überrascht das nicht: Die Tiere hätten in der Gegend wenige Möglichkeiten, ein Nest zu bauen. Die Plattform habe sich eben angeboten. „Untypisch ist für mich, dass die ein Nest auf so eine Plattform bauen, obwohl sie schon Junge haben“, so Hanny.

Blässhühnernest auf Seebühne

Eine Blässhuhnfamilie hat sich auf der Seebühne eingenistet und während der Premiere am Donnerstag mitgeschnattert.

Für den Experten ist klar: Die Tiere werden bleiben. Blässhühner sind nämlich territoriale Tiere - haben sie sich niedergelassen, bleiben sie am angestammten Platz. Den Festspiel-Verantwortlichen rät er, die Tiere einfach zu verjagen: „Also wenn man jetzt das Nest entfernt, ist das für die Jungen keine Tragik, sie haben trotzdem noch einen trockenen Platz.“

Axel Renner, Pressesprecher der Bregenzer Festspiele, nimmt die Angelegenheit mit Humor: „Wir freuen uns über alle Besucher, auch über Blässhühner, denen es offenbar sehr gefällt in unserer ‚Carmen‘-Kulisse.“ Die Entscheidung, ob die Blässhühner bleiben sollen oder nicht, überlasse man den Tieren selbst.

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