Wettlauf um Schurfrechte im Bregenzerwald

Im Bregenzerwald geht der Wettlauf um Schurfrechte im Bereich der Kanisfluh weiter. Nachdem sich die Kanis GmbH im Vorjahr mehrere Schurfrechte gesichert hat, legte Gebrüder Rüf jetzt nach, berichtet die Wirtschaftspresseagentur (wpa).

21 Schurfrechte soll sich das Bau- und Transportunternehmen Gebrüder Rüf entlang der Bregenzerach von der Kanisfluh bis an den östlichen Bergfuß des Künzelspitze-Massivs gesichert haben. Zum Teil würden sich die Rechte hoch oben in der nordöstlichen Bergflanke des Hochkünzel- und Niedere-Künzelspitze-Massivs befinden, berichtet die wpa.

Wettlauf um Schurfrechte Bregenzerwald

BergIS/Screenshot

Schurfrechte im Bregenzerwald

Ein Sprecher bestätigte die Vorgänge, betonte aber, dass Rüf nicht überall dort einen Abbau plane, wo das Unternehmen über Schurfrechte verfüge. Es gehe vielmehr darum, alternative Standorte zum geplanten Abbau am Fuß der Kanisfluh zu prüfen. Gegen die Abbaupläne gibt es breiten Widerstand in der Gemeinde Schnepfau und der Region.

Teilweise Überlappung

Schon im Vorjahr war bekanntgeworden, dass die Kanis GmbH aus Wolfurt zehn Schurfrechte am Bergstock der Kanisfluh verliehen bekommen hatte. Über die Beweggründe schwieg sich das Unternehmen damals aus - mehr dazu in Kanisfluh bei Unternehmen heiß begehrt. In einem Bereich überlappen sich die Schurfrechte der Kanis GmbH laut wpa mit denen von Gebrüder Rüf.

Dabei ist zu beachten, dass ein Schurfrecht - es umfasst eine kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von 850 Metern - nur zum Erschließen und Untersuchen von natürlichen Rohstoffen tauglich ist. Ein Abbau muss in einem eigenen Verfahren bewilligt werden. Dafür müssen auch die Grundstückseigentümer zustimmen - was bei der Verleihung von Schurfrechten noch nicht nötig ist. Schurfrechte behindern auch nicht den Abbau durch andere Unternehmen, sondern haben lediglich verzögernde Wirkung.

Streit um Kanisfluh

Das Kiesabbauprojekt an der Kanisfluh hatte in Schnepfau und über die Ortsgrenzen hinaus für viel Aufregung gesorgt. Bürgermeister und Gemeindevertreter wehrten sich gegen das Kiesprojekt an der Nordseite der Kanisfluh - mehr dazu in Schnepfau will Naturschutzgebiet statt Kiesgrube.

Es wurden Unterschriften gesammelt, Lichterketten entzündet und selbst der bekannte Gerichtspsychiater Reinhard Haller ließ sich zu einem umstrittenen „Taliban-Sager“ hinreißen - mehr dazu in Empörung über Taliban-Aussage von Haller.

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