Massive Verluste für Zumtobel Group

Der Leuchtenhersteller Zumtobel hat im abgelaufenen Geschäftsjahr massive Verluste einstecken müssen. Das Jahresergebnis fiel von plus 25,2 Millionen Euro auf minus 46,7 Millionen Euro. Der Umsatz sank um mehr als acht Prozent.

Die börsennotierte Zumtobel Group mit Sitz in Dornbirn hat laut eigenen Angaben von Mai 2017 bis April 2018 unter Preisdruck und Währungseffekten gelitten. Die Dividendenausschüttung für dieses Jahr werde gestrichen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Aktie des Leuchtenherstellers ist daraufhin an der Wiener Börse um satte 16,77 Prozent auf 6,70 Euro eingebrochen.

Rückgänge in fast allen Absatzmärkten

Der Gruppenumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro (2017: 1,3 Mrd. Euro). Diese Umsatzentwicklung wurde laut Zumtobel durch negative Währungstranslationseffekte im Ausmaß von 31,5 Millionen Euro beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken zurückzuführen seien. Bereinigt um die Währungseffekte sank der Umsatz im Berichtsjahr um 5,8 Prozent.

Regional betrachtet waren die Umsatzrückgänge insbesondere im wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien mit einem Minus von über 20 Prozent sehr ausgeprägt. Auch in Amerika musste Zumtobel einen Rückgang von mehr als 30 Prozent hinnehmen. Eine Steigerung gab es lediglich in den Benelux-Staaten und Osteuropa. Der LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich innerhalb von zwölf Monaten von 73,6 auf 79,6 Prozent.

„Enttäuschende Entwicklung“

„Die wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel Group im zurückliegenden Geschäftsjahr war enttäuschend. Der Vertrauensverlust von wichtigen Stakeholdern wie etwa den Kunden und dem Kapitalmarkt als auch das schwierige Industrieumfeld haben deutlich gezeigt, dass strategische sowie organisatorische Anpassungen notwendig sind, um das Unternehmen erfolgreich für die Zukunft aufzustellen“, sagt Zumtobel-CEO Alfred Felder.

Der neu formierte Vorstand habe in den vergangenen Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet und arbeite mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group. Es seien grundlegende organisatorische und strategische Veränderungen zusammen mit konkreten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen in allen Funktionsbereichen notwendig. Bis Anfang September soll die neue Strategie vorliegen.

Mitarbeiterstand weiter reduziert

Aufgrund der jüngsten wirtschaftlichen Situation musste die Unternehmensgruppe erneut einen Personalabbau vornehmen. Ende April beschäftigte die Zumtobel Group weltweit insgesamt 6.224 Vollzeitkräfte (inklusive Leiharbeiter). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 338 Mitarbeitern - insbesondere im Bereich der Produktion.

In Österreich reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter um knapp vier Prozent auf 2.339 Vollzeitkräfte, am Standort Vorarlberg ebenfalls um fast vier Prozent auf 2.072 Mitarbeiter. Zum Stichtag bildete die Zumtobel Group weltweit 106 Lehrlinge aus.

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