Landtag beschäftigt sich mit Facharbeitermangel

In der „Aktuellen Stunde“ am Dienstag hat der Landtag über Facharbeitermangel und duale Ausbildung debattiert. Der Facharbeitermangel ist nach wie vor ein ungelöstes Problem.

Vorarlberg hat nach Ansicht von Landtagsabgeordnetem Julian Fessler (ÖVP) eigentlich gute Voraussetzungen. Denn 50 Prozent aller Pflichtschüler entscheiden sich laut Fessler für eine Lehre. Fessler macht sich dafür stark, das duale Ausbildugnssystem weiterzuentwickeln. Laut Landtagsabgeordneter Manuela Auer (SPÖ) ist das auch dringend notwendig.

Denn bei der Lehre mit Matura, stehe Vorarlberg ziemlich schlecht da, so Auer. In Vorarlberg nähmen nur sechs Prozent der Jugendlichen diese Möglichkeit wahr. In anderen Bundesländern wie Kärnten und Salzburg sind es 15 Prozent und 18 Prozent. Auer fordert daher die Landesregierung auf, einen Regierungsbeauftragten zu installieren, der Lösungen für diese Problem finden soll.

Landtag für Aufwertung der Lehre

Gegen den Fachkräftemangel soll die Aufwertung der Lehre helfen. Darüber waren sich alle Landtagsparteien am Dienstag einig.

Probleme auf vielen Ebenen

Eine dieser Lösungen glaubt Abgeordnete Sabine Scheffknecht (Neos) schon gefunden zu haben: Man soll nicht nur die duale Ausbildung in den Fokus stellen, sondern Lehre und Matura - auch getrennt voneinander aufwerten - und dabei - beginnend in der Volksschule - den Menschen als Individuum wieder stärker in den Vordergrund rücken. Doch selbst für diese Lösung sieht Scheffknecht ein Problem. Es fehlen die Lehrpersonen, um jedem Kind gerecht zu werden, so Scheffknecht.

Christoph Waibel (FPÖ) sieht ein weiteres Problem. Waibel nimmt die Zentralmatura in Mathematik ins Visier. Vorarlberg werde wieder das schlechteste Ergebnis in Österreich haben, glaubt der freiheitliche Abgeordnete.

Lösungen gegen Facharbeitermangel

Einig sind sich die Fraktionen, dass die duale Ausbildung gestärkt, aber auch einzeln die Qualität sowohl der Lehre als auch der Schule gehoben werden muss, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Wie groß der Mangel bereits ist, veranschaulicht Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) an einem Beispiel: Heute werde eine Belohnung von 1.000 Euro bezahlt, wenn ein Mitarbeiter einen Facharbeiter in den Betrieb zu bringe. Damit sei alles gesagt, wie es am Arbeitsmarkt aussehe. Wallner will zusammen mit der Wirtschaft ein Kompetenzzentrum für Lehre und Digitalisierung aufbauen, die Fachhochschule und die Lehre stärken.