Tiertransporte: Schmid kritisiert Behörden scharf

Der Fachtierarzt für Tierhaltung und Tierschutz, Erik Schmid, kritisiert die Behörden scharf. Viele Kälber- und Zuchtrinder-Transporte ins Ausland dürften gar nicht behördlich genehmigt werden, sagt Schmid.

Bei einer Pressekonferenz des selbsternannten Tierschützers Dieter Steinacher (Friends of Nüziders) kritisiert der Fachtierarzt die Behörden scharf. Bei vielen genehmigten Langstrecken-Transporten würden die Mindestanforderungen der EU nicht eingehalten, sagt Schmid.

Schmid kritisiert Behörden scharf

Die Diskussion rund um Tier-Transporte ins Ausland geht weiter: Fachtierarzt Erik Schmid kritisiert die Behörden scharf.

Nicht entwöhnte Kälber müssten laut Vorschrift in den Lkws getränkt werden - was aber technisch nicht funktioniere, weil diese Kälber das Trinken aus Nippeltränken nicht beherrschten, so der Experte. Auch sei es nicht möglich, die Transporte von Zucht-Kalbinnen gesetzeskonform durchzuführen. Trotzdem würden diese von den Behörden genehmigt.

Fälle bereits durchjudiziert

In Bayern wurden laut Schmid vergleichbare Fälle bis zum Europäischen Gerichtshof (EuGH) durchjudiziert. Mit dem Ergebnis, dass diese Transporte nicht zu genehmigen seien. In dem EuGH-Urteil steht laut Schmid, dass es keinen Unterschied zwischen einem Transport innerhalb der EU und einem Drittland-Export gebe. Außerdem sei die Nutzungsart unerheblich: Egal ob, Schlacht-, Nutzungs- oder Zuchtiere, es gelten laut Schmid für alle Tiere die gleichen Tierschutz- bzw. Tiertransportvorschriften.

Die Frage, die sich das Land angesichts von Tiertransporten ins Ausland stellen müsse: „Ist das mit unserer Strategie, die ja im Landtag von allen Parteien beschlossen wurde - Ökoland, regional und fair - ist das mit regional und fair in Einklang zu bringen?“

Gantner: Vorwürfe werden geprüft

Auf ORF-Anfrage sagt ÖVP-Landwirtschafts-Landesrat Christian Gantner: „Mir war von den aufgebrachten Vorwürfen gegen die Vorarlberger Behörden bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts bekannt. Wir sind derzeit in der Prüfung.“

Die freiheitliche Abgeordnete Nicole Hosp möchte ihrerseits in einer Landtagsanfrage an Gantner wissen, ob Tierarzt Erik Schmid noch Mitarbeiter des Landes ist und ob es disziplinäre Konsequenzen für seine Tierschutz-Auftritte gibt.

Link: