IKEA legt Projekt Lustenau auf Eis

In Lustenau wird es nun doch keinen IKEA geben. Das hat IKEA Österreich am Dienstagvormittag bekanntgegeben. Der langwierige Etablierungsprozess, die schwierige Verkehrssituation und eine grundlegende Veränderung der Konzernstrategie hätten zu der Entscheidung geführt.

„Wir haben in den vergangenen Jahren viel Energie und Geld in die Evaluierung der Entwicklungsmöglichkeiten investiert – etwa in aufwendige Verkehrsuntersuchungen und in Planung und Beurteilung von Lösungsmöglichkeiten durch externe Spezialisten, in interne wie externe Architekten sowie in die Entwicklung eines ganz eigenen, auf den Standort zugeschnittenen, Konzepts. Insgesamt hat aber die Entwicklung zu lange gedauert, ohne dass richtige Fortschritte spürbar waren. Daher die Entscheidung der Aufsichtsgremien“, bedauert Rodolphe De Campos, Property Manager von IKEA Österreich.

So hätte IKEA Lustenau ausgesehen

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So hätte der IKEA in Lustenau ausgeschaut

„Grundlegende Richtungsänderung im Konzern“

Der ursprüngliche Plan, vielleicht schon 2018 oder 2019 einen neuen Standort in Lustenau eröffnen zu können, sei in immer weitere Ferne gerückt. Das, aber auch eine grundlegende Richtungsänderung im Konzern hin zu neuen Formaten, habe zu der aktuellen Entscheidung geführt, so De Campos nach der Aufsichtsratssitzung.

Speziell das scheinbar schwer lösbare Thema des Verkehrs hatte zuletzt zunehmend Kopfzerbrechen bereitet. Dazu komme aber vor allem, so De Campos, die aktuelle Fokussierung im Konzern auf neue Einrichtungshausformate und auf die Metropolregionen etablierter Märkte. Letzteres hat primär mit gesellschaftlichen Trends wie der rasch voranschreitenden Digitalisierung und einem veränderten Konsumverhalten zu tun, die neue Entwicklungen nötig machen.

Das Konsumverhalten ändere sich, so IKEA Österreich. Das Beispiel des IKEA Konzepts am Wiener Westbahnhof zeige die Richtung, in die das Unternehmen gehe: Dieses neue Format soll laut IKEA komplett anders als jedes bisherige IKEA Einrichtungshaus werden.

„Vorarlberg weiter interessant für IKEA“

Vorarlberg sei aber nach wie vor interessant für den schwedischen Möbelkonzern IKEA, sagte IKEA Österreich-Pressesprecherin Barbara Riedl gegenüber dem ORF Vorarlberg. Man müsse nun aber ein geeignetes Format für den Standort Vorarlberg finden.

Fischer: „Volksabstimmung zu früh“

In einer ersten Stellungnahme sagte der Lustenauer Bürgermeister, Kurt Fischer (ÖVP), dass es sich nun bewahrheitet habe, dass die Volksabstimmung ohne vorliegendes Projekt zu früh gekommen ist. Nun hätten die konzerninternen Entwicklungen die Diskussion und die Projektvorentwicklung überholt. Er habe nun mit der Bürgerinitiative unverzüglich Kontakt aufgenommen, um weitere Schritte in Sachen Volkstabstimmung zu besprechen - mehr dazu in IKEA Lustenau: Volksabstimmung am 27. Mai (vorarlberg.ORF.at; 13.3.2018).

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