Vorarlberg will Kunst-Depot-Problematik lösen

Das Land Vorarlberg will in den kommenden Jahren eine dauerhafte Depot-Lösung für seine Kunst- und Kulturbetriebe finden. Das kündigte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag nach der Sitzung der Landesregierung an.

Sowohl für die Landesbibliothek als auch für das vorarlberg museum (Landesmuseum) ist die Depotsituation unbefriedigend. Um die Werke überhaupt noch unterbringen zu können, müssen vom Land Zusatzflächen angemietet werden. „Das Thema beschäftigt uns bei allen unseren musealen Einrichtungen“, räumte Winfried Nußbaummüller, Vorstand der Abteilung Kultur des Landes, ein: „Wir haben da ein Problem.“ In einer Mittelfristplanung sei der Bau eines Depots aber vorgesehen, bekräftigte Kulturlandesrat Christian Bernhard (ÖVP).

Vorarlberg will Kunst-Depot-Problematik lösen

Das Land Vorarlberg will in den kommenden Jahren eine dauerhafte Depot-Lösung für seine Kunst- und Kulturbetriebe finden.

Wallner will gute Dauerlösung

Wallner betonte, dass in den vergangenen Jahren oftmals eine Entscheidung habe getroffen werden müssen, ob man das zur Verfügung stehende Geld in ein Depot oder andere Infrastrukturprojekte - konkret das vorarlberg museum und das Weiterbildungszentrum Schloss Hofen - investiere. Beide Male habe man sich gegen das Depot entschieden. Jetzt aber sei die Situation eine andere.

„Wir wollen von der Übergangslösung in eine gute Dauerlösung kommen“, unterstrich der Landeshauptmann. Man werde die Varianten sauber prüfen, eine nochmalige Verschiebung werde es nicht geben. Ob sich - wie von Bernhard gewünscht - ein Schaudepot ausgehen wird, werde man sehen.

Angelika-Kauffmann-Selbstbildnis wird angekauft

Bernhard und Nußbaummüller freuten sich in einem Ausblick auf das heurige Jahr insbesondere über den Kauf eines Angelika-Kauffmann-Selbstbildnisses. Man habe sich mit der Eigentümergruppe aus Buenos Aires auf einen Kaufpreis von 200.000 Euro geeinigt, für den die Gemeinde Schwarzenberg (50.000 Euro), aus der die Kauffmann-Familie stammt, die Vorarlberger Kulturhäuserbetriebsgesellschaft (KuGes, 50.000 Euro) sowie das Land Vorarlberg (100.000 Euro) aufkommen.

Das um 1802 entstandene Werk steche deshalb aus der Reihe der bekannten Kauffmann-Selbstbildnisse hervor, weil es kein idealisiertes Bild seiner Schöpferin zeige. Sie trete vielmehr ungeschminkt und wohl auch schon von Krankheit gezeichnet auf, so Bernhard.

Industriemuseum soll verwirklicht werden

Hinsichtlich eines seit über 20 Jahren diskutierten Industriemuseums in Vorarlberg wolle man einen wesentlichen Schritt weiterkommen, erklärten Bernhard und Nußbaummüller weiters. Sollte es zu einer Realisierung kommen, so würden nicht nur „alte Maschinen“ (Bernhard) zu sehen sein, vielmehr würde man etwa auch die sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft abbilden.

Kulturbudget beträgt 23,6 Mio. Euro

Das Kulturbudget des Landes beläuft sich 2018 auf knapp 23,6 Mio. Euro (plus 2,4 Prozent). Davon fließen 2,7 Mio. Euro in das Kunsthaus Bregenz (KUB), 3,9 Mio. Euro in das Landestheater sowie 3,8 Mio. Euro in das vorarlberg museum. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Kulturbudgets wachsen, sagte dazu Nußbaummüller.

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