Föhnsturm: Teilweise große Lawinengefahr

Durch Föhnsturm mit Orkanböen und Neuschnee in den vergangenen 24 Stunden steigt die Gefahr für Lawinenabgänge in Vorarlberg weiter an. Der Lawinenwarndienst rät am Montag von Touren und Variantenabfahrten ab.

Es besteht meist erhebliche, in hohen Lagen auch große Lawinengefahr. Die Hauptgefahr geht in höheren Lagen vom umfangreichen Triebschnee aus. Umfang und Verbreitung der Gefahrenstellen nehmen mit der Seehöhe und im Tagesverlauf zu. Lawinenauslösungen sind bereits durch einzelne Wintersportler möglich. Von Touren und Variantenabfahrten wird am Montag abgeraten.

Spontan sind Lockerschneerutsche und auch kleine bis mittlere Schneebrettlawinen aus sehr steilen und eingewehten Geländeabschnitten möglich. In tiefen Lagen und Bereichen mit Regeneinfluss sind nasse Lawinen und Rutsche möglich. Zudem ist weiterhin auf Gleitschneelawinen aus steilen Wiesenhängen zu achten. Solche können jederzeit abgleiten. Hangbereiche unterhalb von Gleitschneerissen sollten gemieden werden.

aktuelle Lawinensituation

Land Vorarlberg

Zum Aufbau der Schneedecke

Bis zum Montagmorgen gab es meist um fünf bis zehn Zentimeter, am Hochtannberg bis zu 25 Zentimeter Neuschnee. Stürmischer bis orkanartiger Wind aus meist Süd bis Südwest mit Böen von über 120 km/h führte vor allem in hohen Lagen zu weiteren, umfangreichen Verfrachtungen des jüngsten Neuschnees und lockeren Altschnees. Exponierte Bereiche und Grate sind meist abgeweht. Der entstandene Triebschnee liegt in windabgewandtem Steilgelände sowie in Rinnen und Mulden und ist sehr störanfällig. Mit der eingetretenen Erwärmung und Regen wurde die Schneedecke bis gegen 2.000 Meter feucht und vorübergehend deutlich geschwächt. Am Sonntag kam es sowohl durch Wintersportler als auch durch Sprengungen zu Lawinenauslösungen.

Wetterbericht der ZAMG Tirol und Vorarlberg

Auf den Bergen und in den klassischen Föhnschneisen vom Rätikon und vom Hochtannbergpass herunter sind am Nachmittag Orkanböen bis 120 km/h möglich. Hohe Wolken sorgen meist für gedämpftes Sonnenlicht. Von Süden her greifen schwache Niederschläge aufs hintere Montafon über. Temperatur in 2.000 m: plus 3 Grad. Höhenwind: Föhnsturm, voraussichtlich mit Orkanböen.

Weitere Tendenz: Situation bleibt heikel

Der Föhn bricht zusammen, und es folgt eine Kaltfront. Die Schneefallgrenze sinkt in den Morgenstunden bis in tiefe Lagen. Es sind verbreitet zehn bis 30 Zentimeter, in der Silvretta und im Rätikon 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee möglich. Für Wintersportler bleiben die Bedingungen in höheren Lagen heikel.